Bruckhausen/Hünxe. . Der Künstler Alfred Grimm stellt rund 100 seiner Werke im Ausbildungszentrum von Thyssen-Krupp in Duisburg-Bruckhausen aus.
Schön und erschreckend, rein und dreckig, realistisch und romantisch, provozierend und nachhaltig – so beschreibt Alfred Grimm sein eigenes Werk. Der 72-jährige Künstler und Kunsterzieher im Ruhestand zeigt derzeit rund 100 seiner Skulpturen, Zeichnungen und Collagen im Ausbildungszentrum von Thyssen-Krupp.
Insbesondere seine TV- und Unfall-Skulpturen schockieren. Machen nachdenklich. Regen zur Diskussion an. In ausgeschlachteten Fernsehgeräten zeigt er das Ruhrgebiet als Miniatur. Zechentürme, Hochspannungsmasten. Eigentlich sollten dazu die passenden Geräusche erklingen und Lämpchen leuchten – bei Thyssen geht das nicht. Aus Sicherheitsgründen.
Daneben Unfallszenen. Dramatische Bilder, die schockieren. Sie dominieren einen der drei Ausstellungsräume. Warum solche Werke? Warum solche Horrorszenen? „Ich kann es nicht wirklich sagen“, erzählt Alfred Grimm. „Vielleicht, weil ich selbst ein paar schlimme Unfälle als Autofahrer erlebt habe.“ Es sei wohl seine Art, die Erlebnisse zu verarbeiten...
Alfred Grimm wurde 1943 in Dinslaken geboren. Dort legte er 1963 das Abitur ab, studierte anschließend an der Kunstakademie in Düsseldorf. Professor Joseph Beuys war einer seiner Lehrer.
Die TV-Reihe wird fortgesetzt
Zur Malerei ist er als Schüler gekommen. „Ich hatte einen unglaublich guten Lehrer.“ Bei ihm lernte er die Grundlagen der Kunst: Linolschnitt, Malerei, Zeichnen. Aber auch die Theorie. So stand für ihn früh fest, dass er beruflich auch in diese Richtung gehen wollte.
Seit 1969 stellt er aus und ist als Künstler tätig. Seine Werke sind in verschiedenen Galerien und Museen (etwa im renommierten Marler Skulpturenmuseum), aber auch im Oberhausener Gasometer (Ausstellung Feuer – Licht – Himmel) zu sehen gewesen.
Seine Brötchen verdiente er bis zur Pensionierung als Kunsterzieher. Von der Kunst leben, das können bekanntlich nur Wenige. Erst recht, wenn man so ungewöhnliche Werke schafft. Selbstkritisch räumt Alfred Grimm ein: „Wer hängt sich sowas ins Wohnzimmer...“
„Aber in diesen Räumen“, sagt er, komme sein Werk ganz besonders gut zur Geltung. Und werde von vielen Menschen gesehen. Schließlich gehen dort unzählige Menschen ein und aus. „Hier ausstellen zu können, ist eine tolle Sache“, sagt der heute in Hünxe lebende und arbeitende Künstler.
Neben den ungewöhnlichen Skulpturen gibt es auch eine Bilderserie. Zu dem Gedicht eines Bekannten hat er gezeichnet.
Und schließlich sind noch Granit- und Basaltblöcke, die einstmals im Straßenbau verwendet worden waren, zu sehen. Klobige Blöcke, die mit filigranen Elementen verziert worden sind.
Obwohl er kaum noch weiß, wie er all seine Kunst lagern soll – er will weitermachen. Insbesondere die TV-Reihe wird fortgesetzt. Bislang hatte er ausgeschlachtete Röhrengeräte als „Bilderrahmen“ verwendet. Jetzt folgen die modernen Flachbildschirme.