Walsum. . Noch in 2015 reicht das Energieunternehmen den Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung ein. Ende 2017/Anfang 2018 soll die neue Brücke stehen.

Ende 2017, spätestens Anfang 2018 soll die „neue Hubbrücke Walsum“ eingeweiht werden. Die Vorbereitungen für die Baumaßnahme laufen auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr will Brückeneigentümerin Steag den Genehmigungsantrag bei der Düsseldorfer Bezirksregierung einreichen, berichtet Projektleiter Wolfgang Konrad. Inzwischen hat sich herauskristallisiert, dass der Kraftwerksbetreiber die alte, denkmalgeschützte Brücke nicht komplett abreißen und durch eine Kopie ersetzen will.

Den Bauexperten zufolge sollen die markanten Pfeiler stehen bleiben. Nur die Fahrbahn soll komplett weggenommen und durch eine Bogenbrücke ersetzt werden. Sie wird den Plänen nach ausschließlich Radlern und Fußgängern zur Verfügung stehen. Die Brücke wieder für den Kraftverkehr herzustellen, lehnt Steag aus Kostengründen ab. Die Bezirkspolitik hat sich damit abgefunden und dem Steag-Konzept zugestimmt (wir berichteten).

Bauexperten tüfteln an den Details

Momentan tüfteln die Bauleute des Energieunternehmens an der Statik, überlegen, welche Art von Geländer angebracht werden kann, wie die Entwässerung funktioniert, wie der Abriss der Fahrbahn erfolgen soll. Bis den Gedanken Taten folgen, wird laut Konrad voraussichtlich das ganze nächste Jahr ins Land gehen. So lange dauere es in der Regel, bis die Bezirksregierung die Anträge geprüft habe und sie freigebe. „Anschließend soll sofort mit der Maßnahme begonnen werden“, so der Projektleiter. Die Ausschreibungen für die Arbeiten will er bereits im Laufe des nächsten Jahres erledigen. Dadurch werde sichergestellt, dass es keine Bauverzögerungen gibt.

Ein besonderer Knackpunkt wird die Sanierung der Hubtürme sein. Sie sollen komplett abgebaut, per Schiff zu einer Werft transportiert, vollständig von Rost befreit und gegebenenfalls verstärkt und abschließend neu angestrichen werden. Das sei eine sehr anspruchsvolle Aktion, sagt Konrad. Die Türme sind schwer, können voraussichtlich nicht ohne gesonderte Verstärkung vom Sockel gehoben und auf ein Transport-Ponton gelegt werden. Aber: „Unsere Fachleute sagen, das geht“, so Konrad.

Seit 1997 denkmalgeschützt

Die Brücke war bis zum Jahr 2012 für den gesamten Verkehr in beiden Richtungen geöffnet. Dann stellte sich heraus, dass sie das Gewicht von Autos nicht mehr tragen konnte und wurde für Kraftfahrzeuge gesperrt. Es hagelte Protest, der in jüngster Zeit aber weitestgehend verstummte. Die neue Brücke kostet etwa 3,5 Millionen Euro. Das alte Bauwerk stammt aus den 1930er Jahren und wurde 1997 denkmalgeschützt.