Hamborn. Sachlich verlaufener Informationsabend in der Clauberg-Halle. Anne Frank-Schule und altes Gesundheitsamt werden zu neuen Flüchtlingsquartieren.
Mit der ehemaligen Anne-Frank-Schule an der Oberen Holtener Straße sowie dem früheren Gesundheitsamt an der Viktoriastraße werden bis Ende des Monats zwei weitere städtische Einrichtungen zu Unterkünften für Asylbewerber umfunktioniert. Dies teilte die Stadtverwaltung bei ihrem Informationsabend für die Hamborner Bürger am Donnerstag in der Clauberg-Halle mit.
Daran nahmen auch Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf teil. Letztere hatte die Stadt kurzfristig um Amtshilfe bei der Unterbringung von Flüchtlingen gebeten. Die Stadt richtete daher in der vergangenen Woche umgehend die Turnhalle der Anne-Frank-Schule als Notunterkunft für bis zu 300 Flüchtlinge her. Daneben stattete sie das alte Gesundheitsamt an der Viktoriastraße mit wesentlich höheren Standards als im Jahr 2013 aus, als es für einige Monate bereits als Notunterkunft für Asylbewerber diente. Dort sollen voraussichtlich bis Ende Oktober 160 Flüchtlinge einziehen.
Einschließlich der Landesaufnahmestelle für Asylbewerber, dem früheren St.-Barbara-Hospital in Neumühl, wird es damit bald acht Gemeinschaftsunterkünfte mit zusammen 3000 Bewohnern geben.
Stadtdirektor Reinhold Spaniel, Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, sowie die Vertreter der Bezirksregierung informierten die rund 250 anwesenden Bürger über ihre Pläne und nahmen ihnen dabei „viele unbegründete Ängste“, wie Spaniel sagte. „Das hartnäckige Gerücht bei einigen Bürgern, die Kriminalität würde bei weiteren Flüchtlingen und Asylbewerbern steigen, ist schlichtweg unbegründet“, so Spaniel weiter.
Wie am Mittwochabend in Meiderich verlief auch in Hamborn die Diskussion jederzeit sachlich. Keinerlei ablehnende Stimmung war auszumachen, nur fragten einige Bewohner, was die Asylbewerber den ganzen Tag lang machen werden. Bezirksbürgermeister Uwe Heider (SPD) freute sich über das Verständnis der Bürger. „Die Hamborner sind nicht negativ gegenüber den Hilfsbedürftigen eingestellt, obgleich man sich erst einmal aneinander gewöhnen müsste.“ Heider lobte ausdrücklich die Willkommenskultur im Stadtbezirk. „Wir heißen alle, die bei uns Asyl suchen, herzlich willkommen.“
Die Bürger wollten dann auch sofort von den städtischen Vertretern erfahren, wie man helfen könne. Man wolle ehrenamtlich Deutsch-Unterricht erteilen, Kleider spenden und hauptsächlich die „neuen, fremden Nachbarn kennenlernen“, formulierte es Uwe Klein.