Meiderich. Ruhige und sachliche Diskussion über die Situation bei der Unterbringung von Flüchtlingen im Stadtbezirk. Bronkhorstschule und Koopmannschule werden belegt.

Wir wollen informieren und vor allem Ihre Fragen beantworten, aber auch mit sinnlosen Gerüchten und Mutmaßungen aufräumen“, sagte Stadtdirektor Reinhold Spaniel am Mittwochabend. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Stadt zur Flüchtlingssituation im Bezirk Meiderich/Beeck sprach er vor rund 200 Bürgern. Sie waren in die Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord gekommen, um mehr Einzelheiten zu erfahren. Denn in Kürze sollen auch die Turnhallen der ehemaligen Hauptschule an der Bronkhorststraße in Mittelmeiderich und die der ehemaligen Grundschule Koopmannstraße in Obermeiderich mit Asylbewerbern belegt werden.

Die beiden Turnhallen würden den „weitreichenden Anforderungen als Unterkunft auf die Schnelle genügen“, formulierte es Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen. Die anhaltenden Zuweisungen von Flüchtlingen, etwa 30 am Tag, ließen keine andere Wahl. Andere Un­terbringungsmöglichkeiten seien erschöpft.

In der ansonsten sachlich verlaufenen Veranstaltung raunten einige Zuhörer, als Bestgen-Schneebeck bekanntgab, dort würden hauptsächlich „alleinstehende Männer aus Syrien, Irak und dem Iran“ untergebracht. Sie verstummten aber schnell, als man ihnen versicherte, die Menschen zu betreuen und abends durch einen Wachdienst zu bewachen und für deren Schutz zu sorgen. „Der große Teil der Flüchtlinge ist harmlos und friedfertig“, so der Stadtdirektor. Die Kriminalität unter ihnen sei geringer als die unter Deutschen.

Das Hauptproblem, so waren sich die Vertreter der Stadt und die Anwohner einig, sei aber, die vielen Menschen aus ihren notdürftigen „Wartezimmern“ zu holen und zu beschäftigen. Klaus Joppa von der Albrechtstraße stellte fest: „Die Menschen müssen beschäftigt werden, sonst gibt es zwangsläufig Probleme.“ Andrea Bestgen-Schneebeck ging auf seinen Rat ein und erklärte, dass es schon Deutschkurse und Sportaktivitäten gebe. Aber es könne nie genug unterstützende Hände geben. Deshalb benötige Duisburg unbedingt weitere ehrenamtliche Helfer bei der Flüchtlingsbetreuung.

Gleich zu Beginn hatte Spaniel betont, dass die Duisburger weltoffen seien und die Bereitschaft zur Integration von fremden Menschen in der Vergangenheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hätten, ob sie nun aus der DDR gekommen seien, aus der Sowjetunion oder aus Jugoslawien, „auch wenn wir bald faktisch an unsere Belastungsgrenze stoßen.“ Wann das sein wird, ließ er allerdings offen.