Marxloher ärgern sich über den teilweise vergammelten Schwelgernpark. Seit Jahren kann die Freizeitanlage wegen diverser Baumängel nicht genutzt werden. EG DU hofft auf baldige Lösung des Problems
Der Schwelgernpark wird im neuen Einkaufsführer Marxloh als Sehenswürdigkeit im Stadtteil aufgelistet (wir berichteten): "Ein Witz", finden die beiden Marxloher Jürgen Ramroth (68) und Karl-Heinz Bock (65). Eine Sehenswürdigkeit, eine Attraktion, sei der Park gewesen, als dort noch ein Freibad existierte, sagen sie wie aus einem Munde. Aber das, was der Bürger jetzt dort geboten bekomme, sei unter aller Kanone.
Der Park als solcher macht auf den ersten Blick indes keinen schlechten Eindruck. Alles wächst und gedeiht, er ist - buchstäblich - eine grüne Lunge am Rande der Schwerindustrie. Wer ihn über die Straße Am Kiebitzberg betritt, erlebt das hautnah: Durch die Baumkronen ist der nahe Hochofen zu erkennen. Der Zugang zum Park, über die herrschaftliche Steintreppe, ist aber schon alles andere als erfreulich: Glasscherben liegen da herum, Unkraut wuchert in den Fugen. Kommt man unten an und blickt zurück, dorthin, wo sich unter der Treppe einstmals Toilettenanlagen befanden, trifft einen der Schlag. Die Toiletten sind weg, die Türen aufgebrochen, die Räume wahre Müllkippen mit Autoreifen, Abfallsäcken und Kot. Außerdem haben dort schon Feuer gewütet. Nichts ist abgesperrt - und das nur wenige Meter vom Spielplatz entfernt.
Während der eine Teil, die eigentliche Grünanlage und der Spielplatz einen durchweg gepflegten Eindruck machen, ist der andere Teil, wo die Freizeit- und Sportanlagen gebaut wurden, ein wahrer Schandfleck: Seit sage und schreibe drei Jahren wird er nicht fertig - weil sich durch Bodensenkungen schiefe Ebenen gebildet haben und Teile des betonierten Geländes unter Wasser stehen. Logisch, dass sich dort kein Sportler aufhält. Der Platz zieht lediglich Randalierer an, die Flaschen zerdeppern, die mehrere hundert Kilo schweren Minigolfbahnen umstürzen oder ihren Müll dort abladen. "Deshalb geht kein Marxloher mehr in diesen Park", sagt Ramroth verärgert. "Man könnte heulen, wenn man bedenkt, wie viel Geld hier sinnlos ausgegeben wurde. Für die Summe hätte man das Freibad noch über viele Jahre betreiben können", sagt er kopfschüttelnd.
Glücklich ist die Entwicklungsgesellschaft Duisburg, die für die Anlage zuständig ist, auch nicht. Sie kann sie aber nicht in Ordnung bringen lassen, so lange nicht klar ist, wer die Kosten übernimmt. Seit drei Jahren werden Gutachten und Gegengutachten erstellt. Günter Braun, Prokurist der EG DU, sieht aber Licht am Ende des Tunnels: "Wir hoffen auf eine baldige Einigung", sagte er gestern. Mit den Vereinen, dem "Runden Tisch" und dem Stadtsportbund habe man bereits Gespräche geführt, wie die Anlage, die bislang eine Million Euro gekostet hat, in Zukunft genutzt werden soll. So wie ursprünglich geplant, als Basketball-, Inline- und Rollhockeyfläche möglicherweise nicht mehr. Details will Braun aber noch nicht preisgeben.