Ein Leben in Freiheit ist unwahrscheinlich

Bekommt eine Chance: der verletzte Storch. Foto: Wojtyczka
Bekommt eine Chance: der verletzte Storch. Foto: Wojtyczka © Wojtyczka /Ruhrkontrast

"Wir probieren es", sagt Kerstin Jurczynski, Tierärztin im Duisburger Zoo. Für den wilden Waldstorch, den die Feuerwehr am Donnerstag in einer spektakulären Aktion aus der Walsumer Rheinaue schwer verletzt gerettet hat, wird es wohl kein Leben in Freiheit geben, meint Volker Grün, Biologe im Zoo.

"Auswildern hat bei uns absolute Priorität", sagt Tierärztin Kerstin Jurczynski. Derzeit wird der Storch künstlich ernährt und die menschlichen Kontakte werden auf das "absolute Minimum" reduziert. Es geht darum, dem Wildtier jeden weiteren Stress zu ersparen, das an den Umgang mit Menschen nicht gewohnt ist und sich auch nicht daran gewöhnen soll. Sofort, nachdem das Tier in die Tierklinik gebracht worden ist, ist das mehrfach verletzte Bein operiert worden. "Es muss irrsinnige Schmerzen gehabt haben", sagt die Tierärztin, "wenn ein Jäger ihn gefunden hätte, der hätte es sofort erlöst." Aber jetzt haben ihn Spaziergänger gefunden und nun "bekommt er eine Chance", sagt die Tierärztin. Entscheidend wird sein, wie sich die Beinverletzung entwickelt. Das Bein ist doppelt fixiert und es ist jetzt die Frage, wie es heilt. Das werde man vermutlich in einer Woche wissen. Mit einem Bein sei der Stoch jedenfalls nicht lebensfähig. Und auch die Ernährungsfrage spielt eine Rolle: Er muss wieder alleine fressen.