Duisburg. Der Hamborner Hobbyimker Uwe Erichsen hält Bienenvölker auf dem Werksgelände von Thyssen-Krupp. Wir verlosen drei Gläser Honig und Werksführungen.
Das Werksgelände von Thyssen-Krupp zwischen Bruckhausen und Fahrn ist ein Schlaraffenland für Bienen: Seit einigen Monaten leben auf dem weitläufigen Areal mehrere Völker – und haben eifrig Nektar gesammelt. Werksmitarbeiter, die das „flüssige Gold“ schon probierten, sind begeistert. Sie hätten es nicht für möglich gehalten, dass die emsigen Insekten im Schatten von Hochöfen, Schornsteinen und Erzbergen herumkurven und genug Blüten finden, um sich daran zu laben und sogar Honig nach Hause zu tragen.
Versteckt in einem zugewucherten Außenbereich des Werks, direkt an der Grenze zu Fahrn, hat Uwe Erichsen seinen summenden Tierchen eine Bleibe eingerichtet. Von dort schwärmen die Bienen aus. Lange suchen müssen sie nicht: In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich große Brombeerfelder, Robinien, Weißdorn und andere Gewächse, auf die diese Insekten buchstäblich fliegen. Außerdem sind Kleingärten in der Nähe – ideale Bedingungen also, um Nektar einzusammeln.
Anfrage beim Werksschutz
Wie kommt man auf die Idee, auf einem Werksgelände, wo es laut und staubig ist, Bienenhäuser aufzustellen? „Bei mir zu Hause geht das nicht“, sagt Uwe Erichsen, der in den Nähe des Hamborner Rathauses lebt. Und so hat seine Frau, die bei TKS arbeitet, kurzerhand beim Werksschutz gefragt, ob es nicht irgendwo ein Fleckchen gibt, wo ihr Mann seinem Hobby nachgehen könnte. Der Platz war rasch gefunden. Schnell schusterte der 55-jährige IT-Techniker aus Hamborn einen Unterstand zusammen und stellte seine Kisten auf.
Früchte der Arbeit genießen
Etwa zweimal pro Woche schaut er bei seinen Bienchen vorbei. Kontrolliert, ob es ihnen gut geht. Damit er aufs Gelände darf, musste er sich einen Ausweis ausstellen lassen. Denn grundsätzlich darf man sich dort als Werksfremder nicht aufhalten.
Seit fünf Jahren hält Uwe Erichsen Bienen. Auch im Botanischen Garten Hamborn stehen seine Völker. Das Werksgelände gefällt ihm besonders gut: Erstens gibt es dort keinen Vandalismus und zweitens keinen Stress mit Menschen, die Angst vor den Insekten haben.
Nach der etwas stressigen Honigernte und dem Abfüllen in Gläser kommt bald die Ruhephase: Uwe Erichsen gibt den fleißigen Helfern nun nur noch Futter für den Winter (Zuckerwasser) – und dann kann er die Früchte seiner Arbeit endlich genießen.