Neumühl. . Der Komponist und Wahl-Neumühler Axel C. Schullz singt die Menschenrechte. In der Gnadenkirche baut er einen Bürger- und Flüchtlingschor auf.
Der Neumühler Menschenrechtschor wurde am Mittwochabend von seinem Gründer Axel Christian Schullz in der Gnadenkirche aus der Taufe gehoben.
Nicht Kirchenlieder sangen die 30 Sängerinnen und Sänger – darunter zahlreiche Flüchtlinge – zu Gospelmelodien. Sie singen die Artikel der Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen.
Rund 30 Menschen sind am Mittwochabend in die Neumühler Gnadenkirche gekommen. Darunter Menschen, die schon lange in Duisburg leben und solche, die ein hartes Schicksal an die Stadt an Rhein und Ruhr verschlagen hat.
Zusammengeholt hat sie Axel Christian Schulz, studierter Musiklehrer, Musiker und Komponist. Der 41-Jährige ist Wahl-Neumühler, seine Musik-Lektionen im Internet sind im ganzen Land bekannt und begehrt.
Als Leidenschaft und Hobby betreibt Schulz seit Jahren ein Projekt, das nun all’ diese Menschen um sein Klavier herum versammelt hat: Schulz hat die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vertont, hat jeden der 30 Artikel mit einer individuellen Melodie hinterlegt, die er an den englischen oder deutschen Originaltext des wichtigsten UN-Dokuments angepasst hat.
Gospel-Melodien treffen Jazz und Soul, wenn Schullz zum Artikel 7 der UN-Charta in die Tasten greift: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz“, singen die begeisterten Gäste, „alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.“
Eine Herausforderung sind die Texte und die Musik für alle Teilnehmer. Doch dafür, dass es das erste Treffen ist, läuft es nach Meinung des Chorleiters großartig: „Ich bin ganz begeistert, dass so viele Leute da sind“, sagt Schullz, „und ich hoffe, dass alle wieder kommen und wir in der kommenden Woche noch mehr Teilnehmer haben.“
Derzeit werden die meisten Artikel der UN-Charta auf Deutsch und Englisch gesungen, einer auf Zulu: „Wenn jemand da draußen Musik macht und uns noch einen Artikel in eine andere Sprache übersetzt und vertont, kann ist er auch herzlich willkommen.“
Zusammenbringen will Schullz die Bürger und die Flüchtlinge: „Wer gemeinsam singt, der lernt sich kennen, schließt Freundschaften“, sagt der Wahl-Neumühler, „und die erste Veranstaltung war ein sehr guter Anfang.“