Vierlinden. . Der siebte Walsumer Seniorentag lockte rund 300 Menschen an. Sie stellten ihre Probleme vor und sangen anschließend Volkslieder.

Mit Bus und Bahn wollen viele ältere Bürger mobil bleiben. Nicht immer einfach, wie mehrere Damen und Herren am Donnerstagnachmittag beim siebten Seniorentag in Walsum in einer Gesprächsrunde berichteten.

Rund 300 ältere Bürger waren ins Begegnungs- und Beratungszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde am Franz-Lenze-Platz gekommen. Dort konnten sie sich an zahlreichen Ständen von Vereinen, Firmen und einer Krankenkasse informieren, wie der Alltag auch im hohen Alter, selbst mit Geh- und Bewegungseinschränkungen noch gemeistert werden kann.

Pflegekasse zahlt nicht immer

Statt das Auto zu nutzen, setzen, so die Erfahrung der Duisburger Verkehrsgesellschaft, viele ältere Bürger auf Bus und Straßenbahn. Aber genau das ist nicht immer einfach. „Oft halten die Busse nicht nah genug am Bordstein. Dann komme ich mit meinem Rollator gar nicht hinein“, sagt eine ältere Dame und erntet Beifall. Eine andere berichtet: „Ich bin schon dreimal eingequetscht worden, weil sich die Tür schloss, bevor ich ganz im Bus war.“ Andere Teilnehmer der Diskussionsrunde fügen hinzu: „Häufig ist auch der Platz für Rollatorfahrer besetzt, weil sich dort Leute aufhalten, die eigentlich woanders hin könnten.“

DVG-Experte Hans-Georg Hellebrand nahm die Informationen auf und will nach Lösungen suchen. Einen wertvollen Tipp konnte er den Betroffenen geben: „Im abgesenkten Mitteleinstieg befindet sich ein blauer Knopf. Wenn Sie den drücken, bleibt die Tür offen, bis Sie drin sind.“ Viele Zuhörer staunten. Das war eine wichtige Neuigkeit.

Klagen hörte man auch über die Pflegekasse. Die würde ja nicht so gut helfen wie man sich es wünsche. So erzählte ein Frau, man habe ihr den doch so wichtigen Haltegriff an der Badewanne verweigert. Ähnliche Erfahrungen hatten auch andere gemacht. „Die Kasse lehnt gerne ab“, so der Tenor. „Oder zahlt nur Billiglösungen“. Etwa, wenn es um einen Rollator gehe. Das Kassenmodell sei so schwer, damit komme man kaum zurecht. Und ein besseres Modell sei teuer.

Hilfsmittel werden bezahlt

Claudia Kerber von der Innungskrankenkasse kennt diese Probleme. Sie machte den Bürgern Mut, nicht aufzugeben, wenn sie Hilfsmittel wie Haltegriffe, Rollatoren, Rollstühle oder Treppenlifte brauchen.

Es komme vor, dass in Sanitätshäusern falsche Artikelnummern in den Anträgen eingetragen werden. Wenn dort dagegen die richtige stehe, gebe es meist rasch die Bewilligung.

Zwei Ansprechpartner für Seniorenbelange lernten die Gesprächsteilnehmer kennen: Politikerin Helga Strajhar, die sich als Kümmerin von Walsum versteht ( 0203 - 59 97 23) und Marianne Kronwald vom Seniorenbeirat der Stadt ( 0203 - 55 37 45). Beide vertreten Senioreninteressen in der Stadt.

Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz: Nach der Diskussion folgte eine Kabarettvorstellung und mit dem Gitarrenchor „Alt und Jung“ stimmten die Gäste Volkslieder an.