Ruhrort. . In diesem Teil unserer Serie über Familienbetriebe im Duisburger Norden geht es um das Ruhrorter Maler-Unternehmen Pieper.

Auch mit 75 Jahren denkt Dieter Siegel-Pieper noch lange nicht ans Aufhören. Rente komme für ihn nicht in Frage. „Bis zum Umfallen“ wolle er weiter das Malerei- und Anstrich-Geschäft an der Karlstraße in Ruhrort führen, sagt er. „Es macht einfach zu viel Spaß. Ich treffe gerne nette Menschen, steh’ gern in Kontakt mit meinen Kunden“, erklärt er.

Seit 118 Jahren am Ort

Seit 118 Jahren gibt es den Betrieb Pieper bereits – schon immer an derselben Stelle. Im Herzen Duisburgs, im Herzen Ruhrorts. „Ich bin Ruhrorter mit Leib und Seele. Es war nie eine Option, den Betrieb woanders hin zu verlagern“, gibt Siegel-Pieper zu verstehen.

Mit 14 ging er in dem elterlichen Betrieb in die Lehre, gute zehn Jahre später war er der neue Geschäftsführer. Den goldenen Meisterbrief für 50-jährige Tätigkeit als Maler gab es just in diesem Jahr. Im Büro des Betriebs hängt die Urkunde an der Wand, Siegel-Pieper blickt dort oft hin. Stolz erinnert er sich dann an ein Leben als Maler und Lackierer, an die vielen schönen Momente, an Kunden, Mitarbeiter, an Ruhrort – den geliebten Ort, dem er zugeschaut hat, wie er sich veränderte und den er in sein Herz geschlossen hat.

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„Ruhrort ist immer noch schön. Man muss sich ja nur mal die vielen alten Häuser ansehen, hier haben früher die reichsten Menschen Deutschlands gelebt“, sagt er. „Aber die Zeiten ändern sich“, fügt er dann hinzu.

Man müsse mehr Künstler nach Ruhrort locken, findet der 75-Jährige. „Vermieter sollten sie günstig hier leben lassen, und als Gegenleistung einfordern, dass die Mieter die Straßen fegen, die Häuser verzieren“, sagt der Geschäftsmann.

Für Künstler hatte er schon immer ein Herz. Es sei ja irgendwie auch Kunst, was er und seine Mitarbeiter machen – sie schenkten Häusern einen neuen Anstrich, oft sehr farbenfroh.

Seine Firma befindet sich in einem der bekanntesten Häuser des Stadtteils: dem berühmten Bananenhaus, das der Kölner Künstler Thomas Baumgärtel in Zusammenarbeit mit dem Malermeister Siegel-Pieper gestaltet hat.

Das Gesicht des Unternehmens

Zehn Mitarbeiter beschäftigt der Ruhrorter Siegel-Pieper. Mittlerweile beschränkt er sich auf Büroarbeit, pflegt den Kontakt mit Kunden – für viele ist er nach wie vor das Gesicht des Unternehmens.

Wenn der 75-Jährige eines Tages nicht mehr im Betrieb arbeiten kann, werden die Mitarbeiter das Unternehmen fortführen, allerdings reißt dann die Reihe der Familienoberhäupter ein, da Siegel-Pieper keine Kinder hat.