Hamborn. . Schuldenberaterin Afroditi Fragiadaki von der AWO besucht Schulklassen. An der Leibniz-Gesamtschule warnte sie vor Schuldenfallen in neuen Medien.

Zu Gast in der 8. Klasse von Lehrer Michael Jansen an der Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule waren am Montag Afroditi Fragiadaki und Bülent Adigüzel, Schuldnerberater bei der AWO-Integrations gGmbH.

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Arbeiterwohlfahrt gaben Karl-August Schwarthans, Geschäftsführer der AWO-Integration, und Dirk Franke, Leiter der AWO-Schuldnerberatung, auch der Öffentlichkeit Einblick in das deutschlandweit einzigartige Beratungsangebot für Schulen, das die AWO in Duisburg bereits seit 2010 anbietet.

Die studierte Diplom-Sozialwissenschaftlerin Afroditi Fragiadaki listete den Achtklässlern Begriffe an der Tafel auf, die heute ganz selbstverständlich zum Alltag eines Jugendlichen gehören: Facebook, e-bay. Youtube, Google, ...

Populäre Plattformen und Webseiten des Internets, in denen sich die Jugendlichen wie selbstverständlich tummeln.

Manchmal auch, ohne sich der Risiken bewusst zu sein, die das freigiebige Weitergeben von Daten oder der falsche Mausklick an der falschen Stelle bergen können: „Wenn ihr heute ein Bikini-Foto von euch auf Facebook veröffentlicht, dann solltet ihr euch fragen, ob euch das in 20 Jahren auch noch gefallen wird. Denn das bleibt alles dort gespeichert, da wird nichts wieder gelöscht“, sagte Fragiadaki.

Auch der Begriff „kostenlos“ sei in der virtuellen Welt mit Skepsis zu betrachten: „Es mag sein, dass der Einstieg in die tolle Strategie-Simulation kostenlos ist“, sagte die Beraterin, „aber irgendwann fordert der Rechner euch auf, euch im Spiel Lebenspunkte, Schätze oder virtuelle Waffen zu kaufen, damit ihr erfolgreich weiter spielen könnt.“

Spätestens dann werde es gefährlich, sagte die Schuldnerberaterin. Das Durchlesen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei Internet-Programmen oder Downloads wie „App’s“ werde von den meisten Nutzern vermieden: „Ein Fehler, denn was euer vertrag mit dem App-Anbieter beinhaltet, auch an finanziellen Risiken, steht genau da drin.“

Musik-Downloads im Internet, warnte die Sozialwissenschaftlerin, könnten Eltern oder Kinder teuer zu stehen kommen: „Der Anwalt des Rappers Bushido hat von einem unserer Kunden 6000 Euro verlangt, weil er ein Lied aus dem Internet heruntergeladen hatte.“

Zwar sei es gelungen, die Summe herunter zu handeln, aber der Jugendliche werde mit Vollendung der Volljährigkeit beginnen müssen, seine Schulden beim Rapper zu begleichen.

Viele Jugendliche wüssten heute, sagte die Schuldnerberaterin, dass der gern zitierte Satz „Eltern haften für ihre Kinder“ selten zutreffe: „Aber leider wissen viele Jugendliche nicht, dass vollstreckbare Schuldentitel bis ins Erwachsenenalter auf sie warten können.“