Meiderich/Krakau. . Obwohl sich die Elftklässler auf die Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager vorbereitet hatten, verschlug die Wirklichkeit den Schülern die Sprache.

Ein Jahr lang haben sich 19 Oberstufenschüler des Meidericher Max-Planck-Gymnasiums auf einen Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz vorbereitet. Was sie zu sehen bekamen, verschlug den meisten die Sprache. „Es war sehr, sehr bedrückend“, sagt der 17-jährige Schüler Florian Satoris. „Wir kamen mit einem Kloß im Hals heraus.“

Videodokumentation der Reise

Ausgesprochen dankbar sind er und seine Mitschüler, dass Lehrerin und Schulseelsorgerin Ruth Koßmann die Pennäler unterwegs aufgefordert hatte, sich sofort von der Seele zu schreiben, was sie empfanden, wie sie sich fühlten. Das nahm den Druck.

Die Notizen und Fotos sind neben Objekten, die anlässlich der Fahrt entstanden, bis einschließlich 26. Juni im Evangelischen Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8 (neben der Kirche), ausgestellt. Die Werke sind montags bis freitags von neun bis 16 Uhr und samstags von neun bis zwölf Uhr zu besichtigen. Die Ausstellung trägt den Titel „Einmal ist einmal zu viel!“.

Bereits im Jahr 2012 gab es an dem Gymnasium eine Fahrt nach Krakau und Auschwitz. „Die durchweg positive Resonanz führte dazu“, so Ruth Koßmann, „dass sich im vergangenen Schuljahr ein Projektkurs bildete, der sich mit dem Thema Nationalsozialismus befasste.“

Die Schüler der Jahrgangsstufe 11 trafen sich seitdem einmal wöchentlich, um sich dem Thema zu nähern und die Fahrt vorzubereiten. Dazu gehörte unter anderem, den Film „Schindlers Liste“ anzuschauen. Dieser Film berührte die jungen Leute. Dass die Wirklichkeit um ein Vielfaches bedrückender ist, hatten sie nicht erwartet.

Die Studienfahrt fand im vergangenen Februar statt. Seitdem waren die jungen Leute damit beschäftigt, ihre Eindrücke zu verarbeiten und die Ausstellung vorzubereiten.

Die Reise führte zunächst nach Krakau. Dort ließen sich die Schüler durch die Stadt führen. Unter anderem besuchten sie das Jüdische Ghetto. Außerdem stand eine Besichtigung von Schindlers Fabrik an. Oskar Schindler produzierte dort Emaillegefäße. Heute befindet sich in dem Bauwerk eine Abteilung des Historischen Museums der Stadt Krakau. Dort wird die Geschichte der Stadt in den Jahren 1939 - 1945 präsentiert.

In Auschwitz verbrachten die jungen Leute zwei Tage. Unterstützt wurde die Fahrt von der Stiftung „erinnern ermöglichen“ von der Universität Düsseldorf.

Am 22. und 24 Juni zeigen die Jugendlichen im Gemeindezentrum auch eine Videodokumentation der Reise.