Marxloh. . Die Kreativen der Kunstgemeinschaft Bottrop 1969 e.V. zeigen von Sonntag an in der Kreuzeskirche, wie sie Schönheit im Revier durch Künstleraugen entdecken.
Vom kommenden Sonntag an bis zum 17. Juli zeigen die Künstlerinnen und Künstler der Bottroper Kunstgemeinschaft von 1969, ihre „Perlen“ des Ruhrgebiets.
Kunstwerke, die ganz individuell das festhalten, was den Kreativen um die Vorsitzende Bernhardine Lützenburg an Schönheiten der Region ins Auge gefallen ist.
Bei der Vorbesprechung der Ausstellung in der größten Evangelischen Kirche Duisburgs diesseits des Rheins, strahlen Bernhardine Lützenburgs Augen genauso hell, wie das Sonnenlicht, das durch die großen, schönen Kirchenfenster des Backsteinbaus in den hellen, hohen Innenraum dringt.
„Wir haben hier im Revier ja unsere Perlen“, sagt sie , „sei es die „Perle“, die erst Freundin und dann irgendwann Ehefrau wird, oder die zahlreichen wunderschönen Landschaften und Perspektiven, die man in unserer Region erhaschen kann.“
Das Revier sei grün, sagt die Frau, die seit 1992 Vorsitzende des Bottroper Künstlervereins ist, die Verbindung von Industriekulisse und Natur einzigartig in Deutschland: „Das bestätigen mir alle Gäste, die von auswärts in unsere schöne Heimat kommen.“
Als Lützenburg 1992 zur Vorsitzenden gewählt wurde, war sie die einzige Frau, die sich im Kunstverein engagierte: „Mittlerweile haben sich die Gewichte verschoben“, sagt sie lachend und stupst ihren Künstlerkollegen Johannes Fundermann schelmisch in die Seite.
Dem hatte sie zuvor eine Birne und ein „Bütterken“ angeboten, um ihn für die Aufbauarbeiten der Ausstellung im Kirchenraum zu stärken. Nun sitzt er neben ihr und nascht an Lützenburgs Schokolade: „Lecker!“
Apropos lecker: Zu den „Perlen“ des Reviers, die ab Sonntag, 10 Uhr, in der Kirche zu sehen sind, gehört natürlich auch die Currywurst. Künstlerin Helga Brune hat sie in Acryl großformatig auf Leinwand gebannt.
Bunt und beeindruckend wie das Original, das Portrait des Landschaftsparks von Monika Kirsch, die auch andere Wahrzeichen des Reviers mit Acryl auf Leinwand gebannt hat. Kornelia Jockenhöfers Skulpturen betonen die Kontraste, von denen die Gesellschaft im Revier geprägt ist – Taubenzüchter trifft auf Punker trifft auf Muslima mit Kopftuch.
Cornelia Ernenputschs Rost-Reihe, die sogar dem vermeintlich verfallenden Metall wunderbare Variationen abgewinnt, beeindruckt ebenso wie Cornelia Bendtlins „Waschkaue Prosper II“, die den Betrachter beim ersten Anblick in ihren Bann zieht.
Gastgeber Hans-Peter Lauer ist froh, die Bottroper Künstler bereits zum dritten Mal mit einer Ausstellung in seiner Kirche begrüßen zu dürfen: „Schönheit, „Perlen“, gibt es auch bei uns im Duisburger Norden. Ich freue mich, dass sie hier wieder zu Gast sind.“