Ruhrort. . Pächter hatte Haus bereits 2008 an Häfen AG übergeben. Heute sind Waterfront-Planer zuständig.
Gegenüber der Kaufland-Filiale steht es und hat schon weitaus bessere Zeiten gesehen: Das ehemalige Firmenhaus der Reederei Luwen an der Friedrich-Ebert-Straße.
Was bislang „nur“ ein dauerhafter Schandfleck am alten Eisenbahnhafen war, scheint sich nun zu einer Gefahr für die Bürger zu entwickeln: „Schon mehrfach sind bei stärkerem Wind Teile des Dachs und Ziegel auf den Bürgersteig herunter gefallen“, sagt ein Ruhrorter Bürger (Name der Redaktion bekannt), „da kann man nur von Glück sagen, dass da noch niemand verletzt wurde.“
Erst in der vergangenen Woche habe er selbst eine Rentnerin vor einem herunterfallenden Stein gewarnt: „Da fehlten nur Zentimeter, da hätte der die alte Dame am Kopf getroffen.“
Warum er bei der Zeitung anrufe und nicht Polizei oder Feuerwehr informiere? „Ich hab das schon öfter den Leuten vom Ordnungsamt gesagt, die hier patrouillieren, passiert ist aber noch nichts“, sagt der Ruhrorter.
Bereits 2008 wurde das leerstehende Luwen-Haus von der Pächterfamilie an die Ruhrorter Häfen AG zurückgegeben, zuzüglich einer Zahlung von 40.000 Euro. Die Summe sollte unter anderem für den Abriss des Hauses eingesetzt werden.
Schließlich verkaufte die Stadt Haus und Grundstück an die Planer des Großprojekts „Waterfront“, das am Eisenbahnhafen entstehen sollte. Das Projekt verharrt mittlerweile fast fünf Jahre lang im Stillstand, auch wenn es von der Stadt Duisburg nie komplett abgeschrieben wurde.
Bei Fragen nach dem Luwen-Haus zog sich die Stadt deswegen bislang immer auf den Hausbesitzer zurück.
Diesmal, schreibt Behördensprecher Peter Hilbrands am Montagnachmittag, habe die Stadt aber gehandelt: „Das Bauordnungsamt war schon tätig. Es wurden lose Dachpfannen und eine zerschlagene Fensterscheibe entfernt. Um mögliche Gefahr für Personen, die sich in diesem Bereich aufhalten, abzuwehren, wurde im Rahmen des Sofortvollzuges gehandelt.“