Hamborn. . Bruno Szordikowski ist einer der erfolgreichsten deutschen Gitarrenbuch-Autoren. Sein neuestes Buch über Irland ist reine Herzenssache.

Der Hamborner Bruno Szordikowski hat zu Beginn des Jahres im Hamburger Trekel-Musikverlag das Gitarrenbuch „Irish Dreams“ veröffentlicht. Damit erfüllte sich der 71-jährige pensionierte Musiklehrer einen Traum, setzte einen langgehegten Wunsch, eine musikalische Herzenssache in die Tat um.

„Meine Frau und ich, wir waren früher viel in Irland unterwegs“, sagt Szordikowski beim Redaktionsbesuch, „und es war tatsächlich so schön, wie man es sich fast schon kitschig ausmalen würde: In Pubs und auf den Plätzen machten die Iren Musik und wir musizierten gemeinsam“, schwärmt der Hamborner, dessen Wirken jahrzehntelang die Musikschule Mülheim an der Ruhr mit prägte.

Dabei waren es nicht nur die klassischen irischen Folksongs wie „Irish Rover“, „Fields of Athenry“ oder „Foggy dew“, die das Herz des Ehepaares Szordikowski eroberten. Es waren die Harfenstücke des blinden Wander-Poeten Turlough O’Carolan aus dem 17. Jahrhundert, die beim Duisburger nachhaltigen Eindruck hinterließen. Überhaupt ist der Hamborner begeistert von der Tradition der irischen Harfenmusik, die nach der Besatzung durch den Nachbarn England sogar unter Strafe gestellt wurde.

„Ein O’Carolan-Stück hatte ich bereits in den 1970’er Jahren bei einem Konzert der Dubliners im Stadttheater Duisburg gehört“, sagt Szordikowski, „und es ließ mich einfach nicht mehr los.“

Fortan spielten die Stücke des irischen Nationaldichters und -komponisten für Bruno Szordikowski eine besondere Rolle. Bei früheren Publikationen zu irischer Musik und auch bei seinem neuesten Werk: „Ich habe einige von O’Carolans Werken für Mandoline aufbereitet, so dass sie nun von Zupf-Orchestern gespielt werden können.“ Grundsätzlich könne man die Musik des großen irischen Dichters auch mit der Gitarre spielen. Aber: „Vieles ist zu kompliziert für die Gitarre.“

Gewöhnlich reicht es dem bescheidenen Hamborner, dass seine Bücher gelesen werden – immerhin gelten einige davon unter Guitarren-Experten als Standardwerke. Im Fall der „Irish Dreams“ freut sich Szordikowski jedoch, dass sein Buch nun auch auf die Bühne kommt. Das Mülheimer Zupforchester, an dessen Entstehen der Hamborner nicht ganz unbeteiligt war, feiert am Wochenende 35. Geburtstag.

Zu diesem Anlass werden die populären Mülheimer Mandolinen-Virtuosen auch Szordikowskis „Irische Träume“ auf die Bühne bringen: „Darauf freue ich mich natürlich sehr“, sagt Szordikowski, der hofft, dass sein Werk bald auch einmal im Duisburger Norden aufgeführt wird.