Meiderich. . Seit Jahren ärgern sich Anwohner der Varziner Straße über den „Dreck“, den die Platanen vor ihren Häusern machen. Sie fordern den Rückschnitt.

Seit fünf Jahren macht sich die Meidericherin Bärbel Steinnacher für die Kappung der riesigen Platanen vor ihrem Haus stark. Bislang erfolglos. Am 8. Juni will sie dem Umweltausschuss einen Besuch abstatten und das Problem plastisch schildern.

„Wir haben die Schnauze gestrichen voll“, sagt sie – und präsentiert ihre Terrasse an der Varziner Straße. Obwohl sie nach dem stürmischen Dienstag fast zwei Eimer voll der allergieauslösenden Samen zusammengekehrt hat, liegt das beige-braune „Juckpulver“ am Mittwochmorgen schon wieder in beachtlicher Menge auf dem Boden. Genauso sieht es bei ihren Nachbarn aus, den Eheleuten Dagmar und Frank Schumacher. „Das Zeug ist so schlimm, das kann man nur noch mit Mundschutz beseitigen“, sagt Frank Schumacher.

„Juckpulver“ löst Allergien aus

Jetzt sammeln die Anwohner die pieksigen Samen, um sie den Politikern im Juni vorbei zu bringen.

Alles, was die Meidericher wünschen, ist ein kräftiger Rückschnitt der mächtigen Bäume, die zwar am Straßenrand stehen, aber inzwischen so große Kronen haben, dass die Häuser zur Hälfte darunter verschwinden. „Wir lieben Bäume“, sagen Steinnacher und die Schumachers wie aus einem Mund. Sie wissen Grün in der Stadt durchaus zu schätzen, hegen und pflegen deshalb ihre eigenen Gärten hinterm Haus.

Bäume sind zum Problem geworden

Am Dienstag war der Wagen in der Waschstraße, am Mittwoch sah er so aus.
Am Dienstag war der Wagen in der Waschstraße, am Mittwoch sah er so aus. © Funke Foto Services

Kein Verständnis haben sie aber dafür, wenn Bäume zum Problem werden. Und das sind sie aus Sicht der Anwohner schon lange. Zumal etliche der Bäume zudem pilzkrank seien und schon jetzt, nur wenige Tage nach dem Austreiben, wieder absterbende Blätter abwerfen. „Wir haben das ganze Jahr Theater mit den Bäumen“, klagt Steinnacher. Mal sei es der Samen, mal die schuppende Rinde, mal seien es Zweige, bei Sturm auch dickere Äste, die herunterfallen.

„Unser Dach sieht aus wie Sau“, ergänzt Steinnacher und zeigt nach oben. Auch die Dachrinnen verstopfen regelmäßig. In dem Moment wirbelt eine Windböe das „Juckpulver“ auf. Ein Teil landet im Haar oder bleibt an der Kleidung hängen. Dagmar Schumachers Augen tränen, und unser Fotograf muss niesen.

Petitionsausschuss angeschrieben

Steinnacher hat sich wegen der Bäume schon an den Petitionsausschuss in Düsseldorf gewandt, die Antwort steht noch aus.

Unabhängig davon hoffen die Anwohner auf Einsicht der Politiker und städtischen Mitarbeiter. Nicht gelten lassen sie das Argument, die Platanen fielen unter die Baumschutzsatzung: „Die gilt ja an der Mercatorstraße auch nicht.“