Röttgersbach. . Der Grundstein ist gelegt, bereits in drei Jahren soll die neue Herzklinik an der Fahrner Straße 133 in betrieb gehen.

Wer in diesen Tagen und Wochen zum Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord an der Fahrner Straße kommt, kann sich kaum vorstellen, dass auf einer solchen Großbaustelle überhaupt noch normaler Krankenhausbetrieb möglich ist. Zwei riesige Kränen drehen sich, in der 30 Meter breiten und 80 Meter langen Baugrube zwischen Parkplatz und altem Krankenhaus zerbeißt ein Monsterwerkzeug ratternd den alten Stahlbeton, der aus dem Boden geholt werden muss.

Staub allerorten am Dienstagmittag, als über 100 Menschen die Grundsteinlegung fürs neue Herzzentrum verfolgen (siehe Bericht an anderer Stelle). Glück gehabt: Es hätte auch regnen können, dann hätten alle im Matsch gestanden.

Viele Bürger verfolgten die Grundsteinlegung am Dienstag.
Viele Bürger verfolgten die Grundsteinlegung am Dienstag. © Funke Foto Services

Unmengen Moniereisen liegen am Rande der Baugrube. Die ist an den Rändern mit Plastikfolie abgedeckt, damit die Böschung bei Regen nicht aufweicht und die Erde abrutscht.

Als Aufsichtsratsvorsitzender Professor Ekkehard Schulz seine Begrüßungsrede beginnt, verstummt das Maschinengetöse. Jetzt ist es plötzlich so leise, dass man sogar die Vögel zwitschern hört, die sich in den noch kahlen Büschen und Bäumen aufhalten.

Schulz lässt die vergangenen 43 Jahre Revue passieren. Ja, so lange gibt es die Klinik schon, die damals Evangelische Krankenanstalten Duisburg-Nord genannt wurde. Mit 466 Betten startete das Hospital mit den Abteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Augenheilkunde, Gynäkologie, Geburtshilfe, Anästhesie, Intensivpflege und Radiologie. Es dauerte nur wenige Monate, bis man sich auch auf Herz- und Lungenkrankheiten spezialisierte.

Nur ein Jahr nach der Eröffnung gab es die zweite: Der Neubau der Krankenpflegeschule mit 150 Ausbildungsplätzen wurde eingeweiht. Noch zwei Jahre später kam die Neurologische Klinik mit 60 Betten hinzu.

1977 übernahmen die Krankenanstalten das Johanniter-Krankenhaus in Oberhausen, 1988 das einstige Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus in Meiderich (das zum Herzzentrum umgebaut wurde), 1996 folgte die Aufnahme des Evangelischen Krankenhauses Dinslaken in den Verbund.

170 000 Quadratmeter Fläche

Otto Eggeling, OB Sören Link und Prof. Ekkehard Schulz unterzeichneten eine Urkunde für die Zeitkapsel.
Otto Eggeling, OB Sören Link und Prof. Ekkehard Schulz unterzeichneten eine Urkunde für die Zeitkapsel. © Funke Foto Services

2010 beschloss der Aufsichtsrat, das Herzzentrum von Meiderich zur Fahrner Straße zu verlegen. Nur dort gibt es überhaupt ausreichend Platz für einen solchen Neubau. Das Klinikum verfügt in Röttgersbach über 170 000 Quadratmeter Fläche. „Mit dieser Entscheidung reagieren wir auf die Veränderungen im Gesundheitsmarkt und sorgen somit für eine stabile Aufstellung des Verbundes in der Zukunft“, sagte Professor Schulz.