Neumühl. 14 Teenager von der Vulkaninsel La Réunion besuchen derzeit ihre Partnerschule in Duisburg-Neumühl. Am Montag heißt es: Abschied nehmen.

Das hat es noch nie gegeben: 14 Jugendliche von der französischen Insel La Réunion sind zum Schüleraustausch an die Realschule Hamborn II gekommen. Bereits vor einer Woche reisten die 14- und 15-Jährigen an, haben jede Menge Ausflüge gemacht – und sind traurig, dass die Tour am kommenden Montag schon zu Ende geht.

Exakt 9.358,8 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Duisburg und der Insel La Réunion. Die Vulkaninsel in der Nähe von Mauritius im indischen Ozean gelegen, gehört zu Frankreich. Wenn die Teenager am Montagnachmittag in Düsseldorf in den Flieger steigen, „dann werden sicherlich die Tränen fließen“, sind sich die Neumühler Pädagogin Sibille Weidkamp und ihre französische Kollegin Alexandra Canut sicher. „Kaum waren sie hier, da entwickelten sich auch schon Freundschaften zwischen unseren Schülern und den Gästen“, freut sich Französischlehrerin Sibille Weidkamp.

Kontakt entstand durch Zufall

Der Kontakt zur Schule im Indischen Ozean entstand rein zufällig: Die beiden Lehrerinnen lernten sich 2006 kennen, als die Realschule eine Partnerschule in Frankreich suchte und sie in Calais fand. Seitdem gab es Kontakte und gegenseitige Besuche. Als Alexandra Canut sich 2011 nach La Réunion versetzen ließ, hielten die Bande zwischen den beiden Frauen. Und nun, endlich, wurde ein Besuch in Duisburg möglich.

Keine preiswerte Angelegenheit für die Jugendlichen von der immer warmen Sonneninsel: 1300 Euro kostet der hiesige Aufenthalt pro Person – Reisekosten inklusive. Aber: Der französische Staat greift unter die Arme – und so konnten die jungen Leute den Flieger besteigen.

Sponsoren fehlen für Gegenbesuch

Einen Gegenbesuch, sagt Sibille Weidkamp, wird es wohl nicht geben: „Das sitzt bei unseren Schülern nicht drin.“ Sponsoren gibt es nicht.

Die Schüler beim gemeinsamen Kochen.
Die Schüler beim gemeinsamen Kochen. © Funke Foto Services

Außerdem werde die Realschule an der Kalthoffstraße ja aufgelöst – und damit ende auch diese Schulpartnerschaft. Die beiden Frauen wollen aber trotzdem in Kontakt bleiben – und vielleicht entsteht ja eine neue Verbindung...

Die Ankunft in der Industriestadt Duisburg war für die Jugendlichen kein Kulturschock: Multi-Kulti kennen sie von zu Hause – und der Rest ist einfach spannend und neu. Ob die Duisburger Innenstadt, das Centro, die Merkez-Moschee oder Xanten – die Schüler, die in der Jugendherberge im Landschaftspark wohnen („weil sich keine Gast-Familien fanden“) haben viel kennengelernt und gesehen. Selbst ein MSV-Spiel durften sie erleben und fieberten mit den Zebras-Fans mit.

Danken möchte Lehrerin Weidkamp der Tierklinik Asterlagen: Sie machte 500 Euro für die Bewirtung der Gäste locker.