Beeck. . Durch die Möhlenkampstraße donnern Tag und Nacht Lkw, die eigentlich auf der A42 fahren sollten. Geplagte Anwohner fühlen sich nicht ernst genommen.

„Seit ungefähr drei Jahren hat der Lkw-Verkehr vor unserer Haustür deutlich zugenommen“, sagt Heike Telljohann, die gemeinsam mit ihrem Ehemann gegenüber vom Friedhof ein schmuckes Reihenhäuschen an der Möhlenkampstraße bewohnt.

Die Telljohanns hatten am Dienstag die Redaktion zu einem Gespräch nach Beeck gebeten. Gemeinsam mit vier Ehepaaren aus der Nachbarschaft machten sich die Telljohanns zu diesem Anlass Luft über die, aus ihrer Sicht, untragbaren Zustände auf der Möhlenkampstraße, die Alt-Hamborn und Beeck verbindet.

„Seit etwa drei Jahren stellen wir fest“, sagt Heike Telljohann, „dass zahlreiche Lkw, die eigentlich am Kreuz Duisburg-Hamborn auf die A42 fahren müssten, den Weg durch unser Wohngebiet fahren, um dann in Beeck auf die Autobahn aufzufahren.“

Tagsüber und in der Nacht, klagen die versammelten Eigenheimbesitzer, würden Dreißigtonner und sogar zahlreiche Schwerlasttransporter mit Lärm und Vibrationen ihre Lebensqualität gegen Null treiben.

Über die Gründe für die enorme Zunahme an Lkw-Verkehr können die Bürger hier nur spekulieren: „Wir denken, dass viele Lkw einfach Mautgebühren sparen wollen und deswegen erst in Beeck auf die Autobahn auffahren.“

Im November 2014 sammelten die Anwohner an der Möhlenkampstraße rund 150 Unterschriften und reichten bei Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann einen Bürgerantrag ein, in dem sie fordern, dass die Möhlenkampstraße für den Schwerlastverkehr gesperrt wird.

Anfang Dezember wurde das Ehepaar Telljohann darüber informiert, dass eine Beschlussvorlage für die Bezirksvertretung zu dem Thema in Vorbereitung sei.

Ernüchterung löste bei Telljohanns und ihren Nachbarn Anfang März 2015 ein Schreiben des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement aus, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass zur weiteren Bearbeitung des Vorgangs eine Verkehrszählung notwendig sei. Wann diese erfolgen würde, sei „aus organisatorischen Gründen“ noch völlig unklar.

Derweil wundern sich die Telljohanns über Antworten, die sie in den vergangenen Monaten von den betreffenden Lkw-Unternehmern auf die Frage bekamen, warum deren Fahrzeuge durch Beeck fahren und nicht über die A42. „Da wurde mit einer angeblichen Sperrung eines Teilbereichs der A42 für Schwertransporte argumentiert“, sagt Heike Telljohann.

Derzeit, jedenfalls, empfiehlt der Landesbetrieb Straßen NRW allen Lkw die A42 als Umleitungsstrecke für die teilgesperrte A40. Von Sperrungen für den Schwerlastverkehr ist hier keine Rede.