Hamborn/Meiderich/Walsum. . Neue Filteranlagen bei Thyssen sorgen dafür, dass die Belastung durch Stäube weiter sinkt. Im Hafen bleibt sie hoch. Dort gibt es viel Schwermetall.

Die Luft über dem Duisburger Norden ist – was den Feinstaub betrifft – in den vergangenen zwei, drei Jahren deutlich besser geworden. Laut (noch inoffizieller) Statistik gab es 2014 an keiner der vier Messstellen in Meiderich, Marxloh, Bruckhausen und Walsum eine Überschreitung der Jahresgrenzwerte. Erlaubt sind bekanntlich pro Jahr maximal 35 Überschreitungstage.

Gegenüber des Stahlwerks in Bruckhausen (im Bereich des künftigen Grüngürtels, direkt an der Kaiser-Wilhelm-Straße) waren Ende Dezember vergangenen Jahres 22 problematische Tage registriert, an der Kiebitzmühlenstraße auf der Rückseite der Hochofenanlage gab es 18 Überschreitungen. In Walsum lagen acht Messungen zu hoch (Sonnenstraße), in Meiderich an der Bergstraße zehn.

In Duisburg stehen Referenzanlagen

Diese Angaben sind jedoch nicht endgültig, da die Feinauswertungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) noch laufen. Die Duisburger Messstellen gelten als Referenzanlagen, die besonders genau unter die Lupe genommen werden.

Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin der Behörde, kann deshalb noch kein endgültiges Ergebnis vorlegen. Am Montag sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion aber, dass das Landesamt mit den Detailauswertungen fast fertig sei. Sobald alle Daten vorliegen, würden sie ans Umweltministerium Nordrhein-Westfalen übermittelt, das die abschließende Bewertung vornimmt und die Ergebnisse veröffentlicht. Das ist erfahrungsgemäß um die Osterzeit.

Birgit Kaiser de Garcia wagte aber eine Prognose: „Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass ziemlich sicher der Grenzwert von 35 Tagen eingehalten wird. Der positive Trend der vergangenen Jahre scheint sich weiter fortzusetzen.“

Am Hafen Belastung durch Schwermetall

Noch vor gut drei Jahren waren im unmittelbaren Umfeld von Thyssen-Krupp in Bruckhausen deutliche Überschreitungen beim lungengängigen und somit gesundheitsgefährdenden Feinstaub aufgetreten. Nachdem neue Filteranlagen in Betrieb gegangen waren, nahm der Wert deutlich ab.

Günstig war im vergangenen Jahr auch das Wetter: Es gab verhältnismäßig viel Wind und Regen. Wind verdünnt den Schmutz, Regen wäscht ihn aus der Luft aus.

Im Landesamt ist man optimistisch, dass Feinstaub in Duisburg künftig keine große Rolle mehr spielen wird. Problematisch indes bleibt die Belastung mit Schwermetallen im Umfeld des Hafens. Dort gibt es seit Jahren erhöhte Werte bei Cadmium, Nickel, Arsen und Blei. Wie schädlich sie für den Menschen sind – darüber herrscht Unklarheit.