Duisburg. . Rosenmontag brachten sich die Jecken zunächst in Neumühl in Stimmung, um dann in die Innenstadt zu ziehen. Rund 9000 Narren gingen auf Kamelle-Jagd.

„Das könnte heute ein langer Tag werden. Aber was soll’s – Rosenmontag ist nur einmal im Jahr", sagt Ramon Krieger, einer der Zuschauer beim 40. Neumühler Viertelzug, und spricht wohl vielen anderen Jecken aus der Seele. Bevor es die allermeisten in die Innenstadt zum großen Umzug führt, feiern sie sich ordentlich warm. Zehn Prunkwagen, drei Kapellen und fünf Fußtruppen sorgen am Morgen des höchsten Feiertags der Jecken für ausgelassene Stimmung. Etwa 9000 Zuschauer sind laut Polizei dabei.

Bereits ab 8.30 Uhr bringen sich die ersten Narren am Aufstellplatz auf dem Schützenplatz an der Gerlingstraße in Feierlaune. Der Startschuss für den Umzug fällt pünktlich um 9.45 Uhr: Trommelnd, singend und tanzend marschieren die Jecken los – angeführt von der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“. Schon zu Beginn ist klar: Die Narren verschiedener Vereine sind gut gelaunt und bestens gerüstet. Sie sparen nicht mit Kamelle und Weingummi. Begleitet von kräftigen „Helau“-Rufen, werfen sie so viel Süßigkeiten wie eben möglich in die jubelnden Menschenmassen am Straßenrand.

Ritter auf Jagd nach Bonbons

Auf Bonbon-Jagd geht auch der sechsjährige Ben. Obwohl als Ritter verkleidet, muss er sich nicht den Weg zu den Süßigkeiten mit seinem Schwert freikämpfen. Es ist genug für alle da: „Dass es so viele Bonbons gibt, hätte ich nicht gedacht“, freut sich der kleine Mann. Wie viele andere ist er bestens ausgerüstet. Mama Silke Friedrich (34) erklärt: „Wir haben immer mehrere Tüten dabei. So viele Bonbons wie Ben fängt, passen doch nicht alle in meine Jackentasche“.

Ramon Krieger feiert sich mit seinen Freunden für den Rosenmontagsumzug in der Innenstadt warm. „Wir kommen aus Neumühl oder wohnen in der Nähe, daher bietet sich die Party einfach an“, sagt er. Kollege Sebastian Tomic ergänzt weise: „Man darf nur nicht jetzt schon zu viel trinken, sonst bekommt man von dem Rest des Tages nicht mehr viel mit“.

Jecken jubeln vom Fenster aus

Nicht nur auf den Straßen feiern die Karnevalfans. Auch in den Häusern ist die Stimmung bestens. Viele Jecken blicken aus den Fenstern oder jubeln den närrischen Truppen von ihren Balkonen zu.

Mittlerweile ist der Viertelzug eine feste Größe im Duisburger Norden zum Höhepunkt der Session. Der allererste Viertelzug umfasste gerade einmal einen Musikzug und knapp 30 uniformierte Jecken. Mittlerweile ist der Zug auch über die Stadtgrenzen bekannt.

Die Polizei zeigt sich zufrieden: „Alles blieb friedlich.“