Marxloh. . Die Interessengemeinschaft Kreuzeskirchenviertel will sich um Problemhäuser und die Bewohner kümmern. Leerstehende Häuser katalogisieren.

Pfarrer Hans-Peter Lauer hatte am Donnerstag zum Pressegespräch in die Kreuzeskirche gebeten. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern aus der Nachbarschaft beteiligt sich der Seelsorger künftig an der Interessengemeinschaft Kreuzeskirchenviertel.

Zielsetzung ist die Wiederherstellung und Weiterentwicklung eines lebenswerten Wohnumfeldes. Sowie die Integration neu zugezogener Bewohner zwischen Weseler Straße und Hermannstraße.

Die Entscheidung, sich um ein eng eingegrenztes Gebiet zu kümmern, sei nur konsequent, sagt Lauer: „Es gibt andere Organisationen die sich um ganz Marxloh oder um den gesamten Duisburger Norden kümmern.“

Gewachsen ist die Initiative aus zwei Nachbarschaftstreffen, die vom Pfarrer initiiert wurden. Im August vergangenen Jahres und zuletzt im Januar trafen sich Bürgerinnen und Bürger in der Kirche.

Am Ende des zweiten Treffens bildete sich ein Kreis von Bürgern, der die Abwärtsspirale aufhalten will, von der das Viertel in den vergangenen anderthalb Jahren erfasst wurde, der Lärm, Vermüllung und Verwahrlosung nicht mehr hin nehmen will.

Tanja Steingaß und Martin Stockbauer sind die Sprecher der Initiative, die ihre Pläne auf dem Pressegespräch mit Initiativenmitglied Dieter Klomp vorstellten. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Interessengemeinschaft ist das Haus an der Kaiser-Friedrich-Straße/Ecke Roonstraße (wir berichteten mehrfach).

Nachdem das Ordnungsamt dort vor Monaten kurzfristig für Ordnung sorgte, häufen sich derzeit wieder die Klagen der Nachbarn über Vermüllung, Lärm und nächtliche Ruhestörungen.

„Wir wollen gemeinsam mit den neuen Integrationslotsen des kommunalen Integrationszentrums ins Gespräch mit den Bewohnern kommen“, sagt Stockbauer. Außerdem werde man die leerstehenden Häuser im Kreuzeskirchenviertel erfassen, katalogisieren und versuchen, mit den Vermietern in einen Dialog zu treten.

„Ansonsten sehen wir die Gefahr“, sagt Dieter Klomp, „dass sich das Geschäftsmodell, das zu diesen Zuständen bei uns geführt hat, weiter verbreitet.“

Mit Vermietern ins Gespräch kommen, damit die leerstehenden Häuser – darunter viele eigentlich wunderschöne Häuser aus der Gründerzeit – sukzessive in einen guten Zustand versetzt werden, der finanzstärkere Mieter anspricht.

Letztlich will die Initiative die Arbeit von Behörden, Politik, Bürgern und anderen Akteuren bündeln, um gemeinsam, wie Martin Stockbauer es ausdrückt, „wieder ein lebbares Umfeld für die Bürger“ zu schaffen.