Walsum/Hamborn/Meiderich. . In diesem Teil unserer Serie „Wildtiere in der Stadt“ geht es um Maulwürfe. Gärtner hassen sie, weil sie die Grünanlagen verunstalten.

Aus Sicht von Biologen sind Maulwürfe ausgesprochen nützliche Tiere, lockern sie doch den Boden durch ihre Graberei auf. Hobbygärtner indes hassen die fast blinden Wühler: Sie können einen gepflegten Rasen binnen weniger Tage in ein Schlachtfeld verwandeln. Ein Beispiel: Die große Wiese im Jubiläumshain (Marxloh) wird von den eifrigen Untergrundarbeitern regelmäßig verwüstet.

Auf den meisten öffentlichen Flächen lässt man die Tiere gewähren – „das ist Natur“, heißt es bei der Stadt. Im Privaten, gleich, ob direkt am Wohnhaus oder im Kleingarten, rücken die Gärtner den braun-schwarzen Gesellen meist auf den Pelz. Was in Ordnung sei, so Duisburgs Artenschützer Randolph Kricke. Sofern „mit zugelassenen Mitteln und Geräten“ gearbeitet werde. Töten darf man die Tiere nicht, nur vertreiben.

Knallkörper sind tabu

„Knallkörper sind tabu“, sagt der Experte,weil „dadurch das empfindliche Gehör der Tiere geschädigt wird“. Das sei überlebenswichtig, da die Tiere ja fast blind seien. Erlaubt ist auch der Einsatz von Ultraschallgeräten – Kricke sagt aber: „Die helfen nur begrenzt.“ Beste Erfolge erziele man durch den Einsatz von Buttersäure, insbesondere im Winterhalbjahr. Denn jetzt, bei kühlen und kalten Temperaturen, verfliege der Geruch nicht so schnell wie im Sommer.

„Man muss nur den Haufen beseitigen und etwas graben, bis man zum Gang kommt“, so Kricke, Dann kippt man etwas Buttersäure („kann man im Internet bestellen“) hinein und verschließt den Ausgang. Da die Tiere einen sehr feinen Geruchssinn hätten, würden sie rasch das Weite suchen.

Greifvögel anlocken

Auch im privaten Garten sollte man Maulwürfe akzeptieren, so Krickes Rat. „Sie fressen Schädlinge wie Schnecken und Käfer und lockern den Boden gut auf.“ Nasse Böden würden durch die Wühltätigkeit wieder nutzbar.

Die Stadt wird im öffentlichen Bereich nur dann aktiv, wenn etwa mit Schadstoffen belastete Böden – etwa in Kleingartenanlagen – betroffen sind. Dann dann komme belastete Erde an die Oberfläche. Kein Pardon kennt man, wenn Sportplätze betroffen sind, denn durch die Hügel und Gänge steige die Unfallgefahr. Dann wird intensiv „vergrämt“.

Am besten ist es, dafür zu sorgen, dass sich Greifvögel in der eigenen Nachbarschaft wohlfühlen: Sie haben ein Auge auf die Wühler und sorgen dafür, dass sie sich nicht zu stark vermehren.