Meiderich. . Barbara Pooth und Heinz Wiesner wollen als Kümmerer im Ortsteil Meiderich Ansprechpartner der Bürger bleiben – auch ohne Amt in der Bezirksvertretung.
Eine Wahlperiode waren Barbara Pooth und Heinz Wiesner als Bezirksvertreter in Meiderich im Einsatz. Im vergangenen Mai, mit der Kommunalwahl, wollten sie Schluss mit dem aktiven politischen Leben machen. Doch dann kam alles ganz anders: Bis zur Wahlwiederholung im November 2014 – es gab bekanntlich Unregelmäßigkeiten im Wahlbüro Ostacker, wir berichteten mehrfach – mussten sie im Amt bleiben. Nun könnten die 66-Jährige und der 72-Jährige endlich den Ruhestand genießen, aber sie denken gar nicht daran. Sie hatten sich in den fünf Jahren einen Namen als „Kümmerer“ im Stadtteil gemacht – und wollen auch weiterhin für die Bürger da sein und sich um deren Sorgen und Nöte kümmern.
„Politisch sind wir beide ja schon ewig tätig“, sagt Wiesner. Man könne zwar ein offizielles Amt wie das des aktiven Politikers ablegen, aber irgendwann einfach zu sagen: „Das war’s, jetzt ist Schluss. Jetzt bin ich für keinen mehr erreichbar“, das gehe nicht. Das entspricht nicht dem Naturell der beiden Meidericher.
Jetzt müssen andere ran
Deshalb bieten sie den Bürgern an: „Wenn irgendwo der Schuh drückt, sprechen Sie uns einfach auf der Straße an. Wir geben die Informationen dann an die richtigen Stellen und Personen weiter.“ Genau so hatten es die beiden die letzten fünf Jahre gehalten, nur mit dem Unterschied, dass sie sich auch selbst in der Bezirksvertretung für die Bürgerinteressen stark machten. Jetzt müssen das andere tun. „Ich wünsche der neuen Bezirksvertretung ein gutes Händchen“, sagt Wiesner.
Dass Pooth und Wiesner sich nicht mehr für die Bezirksvertretung aufstellen ließen, hat persönliche Gründe. In ihrem Alter müsse man langsam etwas kürzer treten.
Ihre Arbeit haben sie stets gerne erledigt, wenngleich sie nicht immer von Erfolg gekrönt war. Ein Beispiel: Immer wieder hatte Wiesner sich dafür eingesetzt, dass endlich etwas gegen den Bahnlärm im Ortsteil unternommen wird – bislang ergebnislos. Glücklich indes ist er, dass es während seiner „Dienstzeit“ gelungen ist, den hässlichen Kaki-Bau abzureißen, den holperigen Gehweg an der Koopmannstraße in Ordnung zu bringen, die Welschenhof-Siedlung, in der es – wir berichteten – ein Altlastenproblem gab, zu sanieren.
Persönliche Bilanz
Barbara Pooths persönliche Bilanz der vergangenen fünfeinhalb Jahre: „Die Arbeit in und für Meiderich hat viel Spaß gemacht, auch wenn man in der Bezirksvertretung nicht mehr die große Entscheidungsgewalt hat. Aber wichtig war und ist, dass man für die Bürger da ist und sich ihrer Probleme annimmt.“