Walsum. . Das Bergbaumuseum in Bochum hat ein Buch über die Walsumer Zeche herausgegegeben. Helmut Schorsch vom Heimatverein hat daran mitgewirkt.

Wenn Helmut Schorsch (82) vom Buch „Zeche am Strom“ spricht, dann gerät er ins Schwärmen. „Besser hätte man es wirklich nicht machen können“, lobt er das über 500-seitige Werk des Bergbaumuseums Bochum. Schorsch selbst hat einiges an Material zur Verfügung gestellt.

Auch Heinz Plückelmann, Alt-Bezirksbürgermeister und ehemaliger Mitarbeiter des Bergwerks (66), ist begeistert: ­„Ein gelungenes Buch“, sagt er. „Für unsere Kinder und Enkelkinder ist es ein lesenswertes Nachschlagewerk.“

Mehr als 20 Treffen hatten Schorsch und sieben Bergbau-Experten wie Markscheider Heinz Peter Reinartz, Stabstellenleiter Erich Heinser und der letzte Walsumer Bergwerksdirektor Hans-Dieter Kollecker mit den Autoren Christian Böse und Michael Farrenkopf. Da es schon ein Fachbuch über die Zeche gibt, das Schorsch aber als „zu technisch“ bezeichnet, hatte er vorgeschlagen, nun ein Werk zu verfassen, das die „Geschichte der Walsumer Kohle“ schildert.

Heimatgeschichte mit 200 Bildern und Dokumenten

Das Buch „Zeche am Strom“, Repro: Gregor Herberhold.
Das Buch „Zeche am Strom“, Repro: Gregor Herberhold.

Herausgekommen ist ein Buch, das genau das tut und darüberhinaus viel Heimatgeschichte vermittelt. Denn angesprochen werden auch Entwicklungen im Ortsteil, die mit der Zeche in Verbindung stehen, ebenso wird auf die Entwicklung Hamborns eingegangen. Angereichert mit fast 200 Bildern und Dokumenten, darunter auch einige vom Heimatverein Walsum.

Vier dicke Leitzordner mit der Geschichte der Schächte Wehofen und Thyssen 2/5 (die mit Walsum unter Tage verbunden waren) sowie 27 Ordner über die Schachtanlage Walsum stellte Schorsch den Autoren zur Verfügung. Zudem Bilder, Dokumente und alte Werkszeitungen. Der Heimatverein besitzt ein unglaubliches Archiv. Allein vom Schacht Walsum gibt es 300 Fotos, von Wehofen 60.

Geplant war, dass in Walsum gleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kohle gefördert wird. Der Erste Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise und technische Probleme verzögerten den Grubenausbau und die Kohleförderung. Erst 1939 wurde Walsum ein leistungsstarkes Bergwerk, wo permanent das schwarze Gold gefördert wurde. Am 30. Juni 2008 war Schicht am Schacht. Inzwischen sind bis auf wenige (denkmalgeschützte) Gebäude, darunter ein Fördergerüst, alle Bauwerke verschwunden.