Beeck. Zwischen Papiermühlenstraße und Helmholtzstraße wird eine neue Stickstoffleitung verlegt. Bürger kritisieren, nicht informiert worden zu sein

Dort, wo vor Wochen noch neu gepflanzte Bäume neben einem gepflegten Rad- und Spazierweg den „Grünen Pfad“ zwischen Beeck und Meiderich säumten, verläuft jetzt ein breites, braunes Band aus Schlamm.

Die Neupflanzungen sind planiert und herausgerissen, der aufwändig und teuer verlegte wasserdurchlässige Wegbelag ist nicht mehr zu sehen, die Entwässerungsgräben sind zugeschüttet und planiert. Parallel zur Friedhofstraße verläuft in Richtung Rönsbergshof ein Rohrgraben, die Erde ist noch aufgerissen. Jürgen Holtmann und Marlene Mumot stehen kopfschüttelnd an der Baustelle.

Vielen Bürgern, die gern den „Grünen Pfad“ an der Stadtteilgrenze von Meiderich und Beeck zum Spazieren und Radfahren nutzen, geht es derzeit wie Holtmann und Mumot. Die engagierten Bürger – er ehemaliger Bezirksvertreter, sie seit 30 Jahren aktiv im Duisburger Umweltforum – sind entsetzt über die Baumaßnahme, die seit vier Wochen auf den 1,2 Kilometern Spazierweg zwischen Papiermühlenstraße und Helmholtzstraße statt findet.

Dort wird, wie die Stadt Duisburg auf Nachfrage mitteilte, eine Stickstoffleitung der Firma Air Liquide verlegt. „Und dies entlang eines Spazier- und Radweges“, wie Jürgen Holtmann sagt, „der noch im Jahr 2007 mit großem Aufwand als Kernstück des Emscherradwegs für 700.000 Euro saniert wurde.“

Private Baumaßnahme

Genau wie Marlene Mumot ist Holtmann verärgert darüber, dass die Öffentlichkeit von der Baumaßnahme nicht im Vorfeld informiert wurde. Beide stellen sich die Frage, ob der „Grüne Pfad“, der 2007 von der Stadt als Kleinod der Naherholung präsentiert wurde, anschließend wieder in dem selben hervorragenden Zustand sein wird: „Damit meine ich die Qualität des Belags und die umfangreiche Bepflanzung drumherum.“

Die Stadt Duisburg geht davon aus, dass dies in jedem Fall so sein wird: „Erst einmal muss man sagen, dass es sich um eine private Baumaßnahme handelt“, sagt Ralph Cervik, Bezirksamtsleiter für Meiderich und Beeck, „deswegen hatten wir da nichts anzukündigen, sondern das lediglich zu genehmigen.“

In der kommenden Woche würden die Gräben wieder zugeschüttet und dann schnell provisorisch wieder für Radler und Spaziergänger freigegeben. In Frühjahr würden dann die Bauarbeiten zur Rückführung in den ursprünglichen Zustand beginnen: „Die Qualität dieser Arbeiten kontrollieren wir selbstverständlich“, sagt Ralph Cervik.