Alt-Hamborn. . In diesem Teil unserer Serie Stadtspaziergänge haben wir nachgefragt, warum die Menschen gerne im Duisburger Stadtteil Alt-Hamborn leben. Hier ein paar Antworten: Die Infrastruktur sei noch ziemlich intakt, man hat gute Verkehrsanbindungen, kann binnen kürzester Zeit zu Fuß ins Grüne gelangen.
Das Wetter ist trübe, und doch haben die Menschen gute Laune. Wir sind am Hamborner Altmarkt, wollen herausfinden, warum die rund 11.300 Einwohner gerne im Ortsteil leben. Bereitwillig geben sie Auskunft, als wenn sie darauf gewartet hätten, dass man sie fragt. Die Antworten sind vielfältig: Die Infrastruktur sei dort noch ziemlich intakt, man hat gute Verkehrsanbindungen, kann im Einkaufsbereich unter Leuten sein – und binnen kürzester Zeit zu Fuß ins Grüne gelangen und die Seele baumeln lassen.
Alt-Hamborn. Da entdeckt man, wenn man den Blick gelegentlich mal nach oben richtet, tolle, alte Hausfassaden. Rund um den Marktplatz, in der Fußgängerzone, im Umfeld des Rathauses und natürlich auch in den kleinen Seitenstraßen; nicht zu vergessen: rund um den Botanischen Garten.
An der Duisburger Straße, ganz im Osten des Stadtteils, finden sich zwei stattliche Bauwerke: Das Rathaus, dessen Bau Anfang des 20. Jahrhunderts begann. Und das Amtsgericht schräg gegenüber, das streng genommen zu Obermarxloh gehört. Aber wer will darüber schon streiten?!
Grüne Lngen im Südwesten
Am westlichen Rand des Stadtteils befindet sich die Abtei mit ihrem wunderschönen Innenhof. Und nebenan das denkmalgeschützte St.-Johannes-Hospital, die heutige Helios-Klinik.
Alt-Hamborn ist durchweg schön grün – auf vielen Straßen stehen mächtige, alte Bäume. Nicht zu vergessen, die grünen Lungen des Ortsteils, im Südwesten gelegen: Der Botanische Garten, der nach seinem Umbau zwar anders als früher, aber trotzdem ausgesprochen hübsch ist. Ein Besuch lohnt sich dort bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit. Dorthin treibt es Hans-Werner Lerch regelmäßig am Sonntagmorgen. Die Seele kann er dort baumeln lassen. „Es gibt doch echt schöne Ecken hier“, sagt der Mann, der mit seinem Käfer von 1993, der ganz auf Herbie getrimmt ist („einer der letzten VW-Käfer aus Mexiko“), ein paar Runden um den Marktplatz kurvt – auf der Suche nach einem Parkplatz. Fürs Zeitungsfoto unterbricht er die Gurkerei gerne – und lächelt an der Einmündung Parallelstraße in die Kamera.
Ähnlich wie dem Käfer-Fan geht es den Müttern Eike Hoffmann und Romina Ludwig. Sie halten sich auch gerne in den beiden Grünanlagen auf – mit ihren Kindern. Derzeit lohnt sich ein Abstecher in den Stadtwald ganz besonders: Das heruntergefallene, braun-gelbe Laub hat die Wege fast unsichtbar werden lassen. Da hat man, trotz der Geräuschkulisse der nahen Autobahn, das Gefühl, mitten im Wald zu sein – und ist doch nur ein paar Fußminuten von der Einkaufsstraße entfernt.
Reges Treiben am Altmarkt
Rund um den Markt herrscht an diesem Mittag reges Treiben. Dönermann Necip Gönel hat zusammen mit seinem Kollegen Ramazan Demirel gerade seinen Imbiss eröffnet – und schon kommt der erste Kunde, der eine Fleischtasche ordert. Nur ein paar Meter weiter ist das Café gut besucht. Man sitzt im Warmen, trinkt Kaffee, gönnt sich ein Stück Kuchen. Oder sitzt wie der Rentner Karl-Heinz Möck vor der Tür und beobachtet das Geschehen. Als Ur-Hamborner kennt er unzählige Menschen und wird immer wieder von alten Bekannten angesprochen. Langeweile? „In Hamborn nie.“