Marxloh/Meiderich. . In Marxloh und Meiderich warten derzeit 200 schulpflichtige Kinder darauf, dass ihnen die Stadt Plätze in Förderschulen anbietet. Während aus den betroffenen Stadtteilen die Forderung kommt, die Kinder in Förderklassen in anderen Stadtteilen zu verteilen, kann sich die Politik damit nur schwer anfreunden.
In der vergangenen Woche sagte Elisabeth Pater, Leiterin des städtischen Integrationszentrums, dass derzeit in Marxloh und Meiderich zehn Förderklassen für Mädchen und Jungen fehlen, die als Kinder von Neubürgern und Asylbewerbern eigentlich schulpflichtig sind.
Während gerade aus der Bürgerschaft in Marxloh die Forderung kommt, diese Kinder seitens der Stadt in Förderschulklassen in anderen Stadtteilen zu verteilen, kann sich die Politik mit dieser Idee nicht immer anfreunden.
„Das Problem ist ja nicht neu und es ist auch kein reines Duisburger Problem“, sagt die stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses, die CDU-Ratsherrin Sigrid Volk-Cuypers. Bisher habe sie stets den Eindruck gehabt, dass die Unterbringung von Kindern durch das städtische Integrationszentrum, „immer eine Frage von Wochen war. Die Verantwortlichen dort sind sehr aktiv in diesem Bereich.“
Ein weiteres Problem sei, dass diese Kinder nicht immer greifbar seien: „Familien melden sich und die Kinder an, werden dem Bedarf zugerechnet. Und wenn der Schulplatz zur Verfügung gestellt wird, sind die Familien nicht mehr da.“ Bei Besuchen in einer Ruhrorter Förderschule habe sie zudem einen hervorragenden Eindruck von der Arbeit dort gehabt.
Ratsherr Veli Aydin ist für die Grünen Mitglied des Schulausschusses und selbst Grundschullehrer. Er glaubt, dass es nicht damit getan ist, auf eine Lösung des Problems zu warten: „Ohne wenn und aber: Wenn es da Kinder gibt, die der Schulpflicht unterliegen, dann müssen wir alle Ressourcen nutzen, die es in der Stadt gibt“, sagt Aydin.
Damit müsse die Verwaltung sofort beginnen: „Wenn das bedeutet, dass Kinder in andere Stadtteile müssen, um zur Schule zu gehen, dann ist das eben so“, sagt Aydin. Es gebe in Duisburg Stadtteile mit Schulen, die nicht genug Schüler haben: „Da sollte man Kapazitäten nutzen und schnell und unbürokratisch Förderklassen einrichten.“
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch Barbara Laakmann von der Linkspartei. „Wir sollten vor diesem Hintergrund in Duisburg zukünftig sehr genau prüfen, ob wir es uns leisten können, Schulen zu schließen“, sagt Laakmann.
Es sei aber auch klar, dass sich Förderklassen nicht überall ohne weiteres installieren lassen: „Ich hatte an meiner Schule Förderklassen. Dafür braucht es die richtigen Lehrer und breite Unterstützung.“ Von der Idee, Schüler täglich mit Bussen durch die Stadt fahren zu lassen, hält sie nichts: „Es ist doch viel einfacher, die Lehrer fahren zu lassen.“