Der grüne Duisburger Stadtdirektor Dr. Peter Greulich vermisst auf Kreisebene der Partei eine integrierende Kraft, die wieder Einigkeit schafft. Innerhalb der Grünen stünden wegen des OB-Abwahlverfahrens zwei Lager gegeneinander.
Stadtdirektor Dr. Peter Greulich vermisst als Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen eine integrierende Kraft im Kreisverband seiner Partei, die wieder Einigkeit schafft. Das sagte er im Gespräch mit der WAZ. „Es gibt derzeit zwei große Lager, die sich in etlichen Themen konfrontativ gegenüber stehen, etwa im Streit um die Unterstützung eines Abwahlverfahrens gegen den OB.“
Den Beschluss der Gesamtfraktion vom vergangenen Mittwoch, der eine Unterstützung dieses Abwahlverfahrens empfiehlt (wir berichteten), sei für die sechs Ratsmitglieder bei der entsprechenden Sitzung des Rates nicht bindend. Die Tatsache, dass Bundes-, Landes- und Kreisverband der Grünen sich ebenfalls gegen OB Sauerland ausgesprochen und dessen Abwahl bzw. Rücktritt gefordert hätten, kommentiert Greulich: „Solche politischen Empfehlungen sind mir egal. Ich weiß auch nicht, warum sich Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke in dieser Sache zu Wort meldet, wo sie vermutlich nicht einmal unsere NRW-Gemeindeordnung kennt.“
Es gebe viele unterschiedliche Meinungen in der Belegschaft
Angesprochen auf die angespannte Stimmung, die laut WAZ-Infos im Kreise der rund 6000 Mitarbeiter umfassenden Stadtverwaltung herrscht, erklärte der Stadtdirektor: „Es gibt bei uns viele unterschiedliche Meinungen und sicher an mancher Stelle auch Frustration.“ Einen trennenden Graben und eine in zwei Gruppen zerfallene Belegschaft will er hingegen nicht erkennen.
In einem internen Schreiben an alle Mitarbeiter hatte Greulich Anfang August eingefordert, nicht voreilig den Stab über OB Sauerland zu brechen. Dieser habe sich für seine in Zeitungsberichten veröffentlichten Äußerungen, in denen er die Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe auf seine Mitarbeiter abzuschieben versuchte, laut Greulich sogar mehrmals intern entschuldigt.
Dem Internet-Blog „xtranews.de“, der Dokumente aus den Genehmigungs-Unterlagen im Netz veröffentlicht hatte und gegen den die Stadt deshalb eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte, wurde nun das Angebot eines Vergleichs vorgelegt. Der Blog dürfe, so Greulich, die Anlagen weiterhin auf seiner Seite veröffentlichen – jedoch nur dann, wenn personenbezogene Daten fortan geschwärzt werden.
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