Duisburg-Huckingen. Die Malteser wollen das Krankenhaus St. Anna verkaufen. Wie sich das auf die Umbauten auswirkt, und wie Corona-fit die neue Intensivstation ist.
Modernisieren statt Kopf in den Sand stecken: Während die Belegschaft des Malteser Krankenhaus St. Anna weiter auf die Verkaufsentscheidung und damit auf die Entscheidung über die Zukunft ihres Arbeitsplatzes wartet, rückt die Fertigstellung der neuen Notfallambulanz mit Liegendanfahrt und neuem Eingangsbereich immer näher. Wenn alles nach Plan läuft, soll auch die neue Intensivstation noch vor Weihnachten in Betrieb genommen werden. 20 statt aktuell 16 Intensivbetten stehen dann für die Patienten bereit.
Umbaumaßnahmen am St. Anna Krankenhaus nicht von Verkaufsplänen betroffen
37,5 Millionen Euro lassen sich die Malteser die Umbaumaßnahmen ihres Hauses im Duisburger Süden kosten. Und auch die Bekanntgabe, dass alle acht Akutkrankenhäuser verkauft werden sollen, hat die geplante Baumaßnahme kaum beeinträchtigt. „Einzig die geplante Zentralsterilisation im Keller konnten wir nicht realisieren“, sagt Christoph Dreier, Prokurist der Malteser Rhein-Ruhr. „Dieser Bereich wurde ausgegliedert.“
Ende September – so der aktuelle Plan – soll die große, helle Eingangshalle mit Rezeption fertiggestellt sein. Noch hängen Kabel aus den Decken, während die Wände verputzt und zum Teil auch schon gestrichen werden.
Kernstück des Neubaus wird die neue Notfallambulanz. „In dem Bereich befinden wir uns auf der Zielgeraden“, sagt Dreier. Gerade für den bevorstehenden Verkauf des Hauses ein wichtiger Faktor. „Die potenziellen Käufer haben ein großes Interesse daran, dass alles termingerecht fertig gestellt wird.“ Mit dem neuen Notfallkonzept und dem neuen Hubschrauberlandeplatz erfüllt das Malteser Krankenhaus St. Anna künftig auch alle Voraussetzungen, um ein Krankenhaus mit Notfallstufe 2 zu werden.
Mobile Wände in Notfallambulanz
In einem großen Raum, abgetrennt mit mobilen Wänden, werden die Patienten dort künftig sofort behandelt. „Zum einen haben die Patienten durch die Wände ausreichend Privatsphäre, fühlen sich aber gleichzeitig nicht abgeschoben, wie das oft in den Einzelräumen der Fall ist“, erklärt Dreier. Zehn Betten stehen dort nach Fertigstellung zur Verfügung. „Die Ärzte gehen dann mit ihren mobilen Visiten- und Dokumentationswagen von Patient zu Patient.“ Im Erdgeschoss befindet sich künftig zudem die Endoskopie mit vier neuen Räumen. Der neue Schockraum liegt künftig direkt vor der Radiologie. Das Labor zieht ins Untergeschoss. „Damit haben wir alle Wege im Sinne der Patienten optimiert“, so Dreier.
Intensivstation wird um vier Betten erweitert
Direkt über der Notaufnahme wird im nächsten Schritt die neue Intensivstation mit 20 Intensivbetten in Betrieb genommen. Nach einer Zwischenbaumaßnahme, in der der OP-Bereich unter Beachtung aller Hygiene-Vorschriften an die neue Intensivstation inklusive neuer Umkleideräume für die Mitarbeiter angeschlossen wird, ist die neue Intensivstation künftig per Aufzug direkt mit der zentralen Notaufnahme verbunden. Mittelpunkt wird die Rezeption mit großer Monitorwand. „Von dort aus können alle Räume überwacht werden“, sagt Dreier. „Sollte es zum Beispiel eine zweite Corona-Welle geben, könnten wir auch schon vor der eigentlichen Inbetriebnahme der Intensivstation Corona-Patienten dort unterbringen.“
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- Neben den baulichen Veränderungen gibt es auch Neuerungen bei der Zufahrt. Die Notfallpatienten werden künftig über die Remberger Straße angeliefert; Patienten, die mit dem Taxi kommen, fahren weiter über die Albertus-Magnus-Straße.
- Start der Umbaumaßnahmen am Malteser Krankenhaus St. Anna war im Jahr 2016. Der Neubau ist 3000 Quadratmeter groß. Die Umbaumaßnahmen kosten rund 37,5 Millionen Euro.