Duisburg. In Duisburg galt bei der Demonstration von Impfgegnern erstmals eine Maskenpflicht. Viele weigerten sich den Mund-Nasen-Schutz zutragen.
Erstmals galt in Duisburg bei der Impfgegner-Demo am Montagabend eine Maskenpflicht. Die Regelung wurde allerdings von vielen Demonstranten nicht befolgt.
Seit Mitte Dezember 2021 ziehen Impfgegner, Corona-Leugner und Freunde von Esoterik montagabends durch die Innenstadt. Diesmal jedoch unter verschärften Regeln. Denn: Die neue Coronaschutzverordnung NRW schreibt bei Versammlungen im Freien eine Maskenpflicht vor. „Das geht mir wirklich nur sehr schwer über die Lippen“, erklärte Organisator Stefan Brackmann, als er die Teilnehmer darauf hinwies. Sein hinkender Vergleich: „Das ist so, als ob man einen Veganer dazu zwingt, am Eingang des Restaurants ein Schnitzel zu essen.“
Maskenpflicht bei Corona-Demo in Duisburg: Viele tragen Schutz nicht
Die Bekanntgabe der Neuerung wurde von lauten Buh-Rufen begleitet. In der Folge setzten nur etwas zwei Drittel der gut 500 Demonstranten den Mund-Nasen-Schutz auf. Ähnlich viele Teilnehmer hatte die Veranstaltung auch in der Vorwoche. Brackmann, der 2020 den Duisburger Ableger von „Querdenken“ ins Leben gerufen hatte, verzichtete selber auf eine Maske.
Das Ordnungsamt führte stichprobenartige Kontrollen der Vorgaben durch. Die Polizei erinnerte mit einer Lautsprecherdurchsage an die Maskenpflicht. Hätte die große Zahl der Maskenverweigerer auch zu einer Auflösung der Versammlung führen können? „Nein, da wir seit November nicht mehr in einer pandemischen Lage sind. Wir haben also durch das Infektionsschutzgesetz keine rechtliche Handhabe mehr“, stellt Polizeisprecher Jonas Tepe klar.
33 Ordnungswidrigkeitsanzeigen schrieben Stadt und Polizei gegen die Maskenverweigerer. „Im ersten Schritt haben wir die Leute angesprochen. Wenn sie danach die Maske aufgesetzt haben, haben wir es erstmal dabei belassen“, berichtete Tepe. Einige Demo-Teilnehmer hätten auch Atteste vorgezeigt, die sie von der Maskenpflicht befreien.
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Die Ordnungshüter begleiteten den Demo-Zug vom Rathaus über die Gutenbergstraße, den Opernplatz, den Portsmouthplatz und die Friedrich-Wilhelm-Straße mit einem Großaufgebot. Auf zahlreichen Plakaten und mit Sprechchören machten die Demonstranten ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Impfpflicht und den Corona-Maßnahmen deutlich. In der vergangenen Woche hatte eine Mutter noch auf der Kundgebung behauptet, dass die Teststäbchen für die Lolli-Tests in Schulen „verseucht“ seien. Einen Beweis für ihre These blieb sie jedoch schuldig. Eine solche Verunreinigung der Stäbchen ist deutschlandweit noch nie gemeldet worden.
Versammlungsort für Gegendemo verlegt
Eine Gegendemonstration hatte im Vergleich zur Vorwoche ihren Versammlungsort vom Stadttheater zum gegenüberliegenden Citypalais verlegen müssen, machte ihren Unmut darüber in sozialen Netzwerken öffentlich. Polizeisprecher Jonas Tepe begründete den Schritt: „Wir wollten einfach mehr Distanz zwischen den Lagern schaffen.“