Duisburg. 17 Grünanlagen in Duisburg haben am „Tag der offenen Gärten“ ihre Pforten geöffnet. Hinter den Gärten stecken ganz unterschiedliche Konzepte.

Grüne Gräser wiegen sich im Sommerwind, Bienen surren durch die Luft und im Waldstück nebenan plätschert der Dickelsbach: Hinter einem idyllischen Fachwerkhaus in Wanheimerort hat Andreas Erichsen ein kleines Paradies erschaffen. 2007 hat er mit den Arbeiten an seinem naturnahen Bauerngarten begonnen. „Beim Einzug war hier alles verwuchert“, erinnert sich der leidenschaftliche Hobbygärtner. 15 Jahre später präsentiert er das Ergebnis seiner Arbeit beim „Tag der offenen Gärten“, der am Samstag nach zwei Jahren Pause wieder in Duisburg stattfand.

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Besonderen Wert legt Andreas Erichsen darauf, dass sich Tiere in seinem Garten wohlfühlen. Neben einem Hund und einer Katze leben auch sechs Hühner und mehrere Bienenvölker in der grünen Oase. Frösche, Libellen und Schmetterlinge finden dort ebenfalls ein Zuhause. Erichsens Vision: Ein Lebensraum, in dem sich Mensch und Tier gleichermaßen wohlfühlen. Auch wenn die Verwirklichung dieses Traumes viel Arbeit bedeutet, hat der Hobbygärtner sein Engagement nie bereut: „Für mich ist der Garten keine Arbeit, sondern ein Hobby.“

Duisburger Gartenbesitzer gewähren Besuchern besondere Einblicke

Unter die Besucher des Gartens hat sich am Samstag auch Andreas Erichsens Nachbarin Anke Loss gemischt. Sie besitzt selbst mehrere Gärten, mit denen sie in der Vergangenheit auch schon am „Tag der offenen Gärten“ teilgenommen hat. „In diesem Jahr wollte ich mir aber mal die Gärten der Konkurrenz anschauen“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern.

Vier Grünanlagen hat Loss an diesem Tag schon besucht. „Dieser Garten ist aber das absolute Highlight“, sagt sie begeistert. Besonders die kleinen Zinkwannen, in denen man Blumen oder hübsche Wasserlandschaften arrangieren kann, haben es ihr angetan. „Es ist schön, auch mal andere Ideen zu sehen“, meint Loss. Die eine oder andere davon wird sie sicher als Inspiration für den eigenen Garten verwenden.

Schulgarten der Stresemann-Realschule ist ein echter „Naschgarten“

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt die Gustav-Stresemann-Realschule in Beeck mit ihrem Schulgarten. „Wir haben hier einen echten Naschgarten“, verrät Rudolf Kelbassa, der sich seit 2008 ehrenamtlich um das Gartenprojekt kümmert. Ob Kartoffeln, Radieschen oder Kohlrabi: Alles, was die Schülerinnen und Schüler selbst anbauen, dürfen sie später auch mit nach Hause nehmen.

Kim und Melissa freuen sich auf Besucher im Schulgarten der Gustav-Stresemann-Realschule in Duisburg.
Kim und Melissa freuen sich auf Besucher im Schulgarten der Gustav-Stresemann-Realschule in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Die Kinder sind heute oft weit weg von der Natur“, meint Rudolf Kelbassa. Einmal habe ihn ein Elfjähriger gefragt, wie denn eigentlich eine Tomate aussehe. Im Schulgarten haben die Realschüler die Chance, ganz unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten kennenzulernen. In kleinen Gruppen übernehmen sie die Verantwortung für eines der 46 Beete. „So lernen sie, sich gegenseitig zu helfen und Regeln einzuhalten“, erklärt Rudolf Kelbassa.

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Schüler bauen ihre eigenen Erdbeeren und Äpfel an

Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler helfen ihm, den 800 Quadratmeter großen Garten auf Vordermann zu halten. Fünftklässlerin Kim ist mit großem Eifer dabei: Zusammen mit einer Freundin beackert sie gleich mehrere Parzellen. Besonders gut gefallen ihr im Schulgarten die Erdbeerbeete. „Es gibt hier auch weiße Erdbeeren, die sind viel süßer als die roten“, erzählt die Realschülerin. Auch die selbst gepflückten Äpfel finden bei den Schülern großen Anklang. „Daraus machen wir unseren eigenen Apfelsaft“, erzählt Kim – und der schmeckt ihr natürlich viel besser als der aus dem Supermarkt.

>>TAG DER OFFENEN GÄRTEN

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  • Der „Tag der offenen Gärten“ fand in Duisburg bereits zum wiederholten Mal statt. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie jedoch ausfallen müssen.
  • 17 Grünanlagen aus allen Stadtbezirken waren beteiligt. Die Besucher hatten dabei die Chance, mit den Gartenbesitzern ins Gespräch zu kommen und Inspiration für den eigenen Garten zu sammeln.
  • In einigen Gärten wurden außerdem die Werke von Duisburger Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt.