Duisburg. . Die TV-Moderatorin wurde mit der „Brücke der Solidarität“ ausgezeichnet. Ihr Kleid für die Gala hatte sie daheim vergessen – die Ehefrau half.
Zum Empfang kurz vor der Gala in der Liebfrauenkirche zur sechsten Verleihung des Akzeptanzpreises „Brücke der Solidarität“ an die bekannte Fernsehjournalistin Bettina Böttinger haben sich die Gäste im Foyer des Duisburger Hofes versammelt. Laudator Frank Schätzing war schon da, aber wo blieb die Preisträgerin, die sich doch vor der Gala noch Zeit für ein paar Fragen nehmen wollte? Gastgeber Christian Karus von DUGay, dem Verein Duisburger Lesben und Schwule, wurde nervös. „Sie ist schon hier, bloß ihre Garderobe für die Gala, die ist noch nicht angekommen“, vertröstete er die Wartenden. Dann kam sie gut gelaunt und schick die Treppe herunter – und Karus konnte aufatmen.
Frau Böttinger wofür genau werden sie heute ausgezeichnet?
Böttinger: Also ich habe verstanden, dass es heute um nachhaltiges, soziales Engagement geht. Es gibt so einige Projekte, die ich schon lange unterstütze, etwa Medica Mondiale von der Ärztin Monika Hauser. Das ist eine Organisation, die Frauen in Kriegs-und Krisengebieten medizinisch, sozial, und rechtlich unterstützt. Es ist nämlich wirklich so, dass die Frauen immer als letzte Hilfe bekommen. Da bin ich schon seit 1994 dabei.
Die älteste Freundin durch Brustkrebs verloren
Wie sieht ihre Unterstützung konkret aus?
Für die bin ich schon viel gereist. Ich war unter anderem mehrmals In Afghanistan, in Bosnien und in Burundi und habe mich vor Ort über die Arbeit informiert. Aber mir liegt auch die Arbeit von „Lobby für Mädchen“ am Herzen. Die bekommen seit vielen Jahren von mir jeden Monat eine feste Summe überwiesen, mit der sie planen können. Solche Vereine müssen ja immer viel Energie in die Beschaffung der Gelder stecken. Und für das Düsseldorfer Brustkrebszentrum „Zebra“ setze ich mich auch ein. Ich habe meine älteste Freundin durch Brustkrebs verloren. Die wäre zuletzt viel weniger einsam und verzweifelt gewesen, wenn sie in einem solchen Zentrum betreut worden wäre, wo man sich nicht wie eine Nummer fühlt.
Wie ist ihr Kontakt zu DUGay entstanden?
Wenn ich an Duisburg denke, dann fallen mir zwei Dinge ein: die Deutsche Oper am Rhein und die wunderbare Plastik „Rheinorange“. Über die habe ich damals noch als Festangestellte beim WDR für die Sendung „Hier und Heute“ etwas gemacht und dann war ich auch neulich auf der 25-Jahr-Feier eingeladen. Bei der Gelegenheit hat mich Wolfgang De Marco angesprochen und mich gefragt, ob ich diesen Preis annehme. Da habe ich gerne zugesagt.
Gleich fängt die Gala an, was war denn nun los, mit ihrem Anzug?
Ich bin ja sowas von schusselig, weil ich im Augenblick zu viel um die Ohren habe. Im Moment suche ich wieder meinen Schlüsselbund und was mir neulich bei Johann Lafer mit meinem Handy passiert ist, darf ich gar nicht erzählen. Die Schuhe hatte ich heute jedenfalls dabei, aber meinen Anzug habe ich schlicht und einfach zuhause liegengelassen. Dann hat sich meine Frau ins Auto geschwungen und ist hierher gestocht, um ihn mir zu bringen.