Duisburg. Ein 36-jähriger Leiharbeiter aus Duisburg soll zusammen mit dem Mitangeklagten ein Satudarah-Mitglied in einen Hinterhalt gelockt haben, wo ihn Hells Angels attackierten. Die schwere Körperverletzung könnte mit Schüssen auf einen Kiosk in Beeck im Februar 2013 zu tun haben.

Derzeit läuft vor dem Düsseldorfer Landgericht ein Prozess gegen zwei mutmaßliche Hells Angels wegen gefährlicher Körperverletzung. Einer der Angeklagten ist ein 36-jähriger Leiharbeiter aus Duisburg. Er soll gemeinsam mit dem Mitangeklagten den Geschädigten, ein Mitglied der verfeindeten Rockergruppe Satudarah, in einen Hinterhalt gelockt haben, wo weitere Hells Angels warteten und den Mann verprügelten und mit einem Messer attackierten.

Vor Gericht bestritt der Duisburger bislang die Vorwürfe. Er sei nie Mitglied der Hells Angels gewesen. außerdem ließ der Angeklagte über seinen Anwalt erklären, dass er als alter Bekannter des Geschädigten sich zwar als Lockvogel zur Verfügung gestellt habe, weil „Leute mit diesem Mann ein Hühnchen zu rupfen hatten.“ Von einem Messer habe sein Mandant aber nichts gewusst, so der Verteidiger, sonst hätte sich der Angeklagte niemals auf solch ein Vorgehen eingelassen. Um welches „Hühnchen“ es sich denn gehandelt habe, sei dem Angeklagten unbekannt, was der Richter „etwas dürftig“  fand. Der Prozess wird  nun mit der Vernehmung von Zeugen fortgeführt.

Zusammenhang mit Schüssen auf Kiosk?

Bereits im Vorfeld  hatte es Spekulationen gegeben, dass dieser Überfall am 20. Februar 2013 mit einem Schusswechsel in Duisburg zusammenhängt. In der Nacht zum 18. Februar 2013 hatten Unbekannte nachts mit einer Maschinenpistole auf einen Kiosk und ein Friseurgeschäft an der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck geschossen, die einem Freund der Hells Angels gehören sollen. Im Mai fanden Kinder eine Maschinenpistole auf einem Spielplatz in Düsseldorf. Die Spuren sollen zu den Satudarah-Rockern geführt haben.

Ob an diesen Zusammenhängen etwas dran ist, wird der weitere Verlauf des Prozesses vielleicht zeigen.  (auf)