Duisburg.

. Die ehemalige Jugendherberge am Kalkweg wird zumindest vorübergehend kurzfristig als Asyl-Notunterkunft genutzt. Sie soll jetzt schnell binnen zwei Monaten hergerichtet werden und dann 80 bis 90 Flüchtlingen aufnehmen.

Die Zeit drängt, deshalb ließ sich die Stadt das Vorhaben per Dringlichkeitsbeschluss vorab absegnen. 354 000 Euro muss der städtische Immobilienservice in die seit über einem Jahr geschlossene Jugendherberge stecken, u.a. für Brandschutz, Sanitäranlagen und eine neue Umzäunung. Auch müssen Vandalismusschäden beseitigt werden.

Als Asyl-Unterkunft soll das Gebäude nur bis 2016 genutzt werden, denn das Gelände gilt als Erweiterungsfläche für das Klinikum Duisburg. Deshalb hatte die Stadt das 11 000 qm große Grundstück erst kürzlich für 2,2 Millionen Euro an das Krankenhaus verkauft, an dem die Stadt die 51-Prozent-Mehrheit hat. Als Nutzungsentschädigung wird die Stadt ans Klinikum knapp 30 000 Euro zahlen. Neben den Pauschalaufwendungen für die Asylbewerber fallen Personalkosten von 112 000 Euro für die zwei geplanten Betreuer der Unterkunft an.

Die Stadt stehe angesichts des Flüchtlingsstroms „mit dem Rücken an der Wand“, heißt es in der Begründung für die Eile. Im Vorfeld hatte sich Sozialdezernent Reinhold Spaniel verärgert gezeigt, dass die Jugendherberge bei der Suche nach Notunterkünften zunächst wegen Brandschutzmängel abgelehnt worden war.