Die Filmmusik-Konzerte der Duisburger Philharmoniker sind echte Publikumsmagneten. Bereits zum dritten Mal spielte das Orchester im Theater unter Rasmus Baumann ein Programm für Cineasten. Das Publikum tobte vor Begeisterung und wurde mit zwei Zugaben belohnt.

Ermöglicht wurde dieser Abend durch die Unterstützung von Thyssen-Krupp, und man muss sagen: Das Geld ist gut angelegt. Baumann, Chefdirigent des Gelsenkirchener Musiktheaters, hat diese Konzertform bereits an seinem Stammhaus zu einer Marke entwickelt, Duisburg profitiert durch den Import.

Als die Philharmoniker mit der bombastischen Filmmusik zu „Ben Hur“ beginnen, bedauert man etwas, dass es zwar eine große Leinwand hinter dem Orchester gibt, aber keine Filmeinspielungen. Schnell wird dann aber klar: Die Musik von Miklos Rosza ist so stark, dass sie gar keine Bilder benötigt. Hans Zimmer kann da mit seinen „Gladiator“-Klängen nicht ganz mithalten, doch mit John Williams „Superman“ folgt gleich ein Klassiker der symphonischen Filmmusik. Gewagt und atonal kommt „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“ daher, fröhlich klingt „E.T.“.

Moderatorin Stephanie Riemenschneider führt gut gelaunt durch den Abend, hat immer ein paar Anekdoten und Tipps auf Lager, worauf man besonders hören soll.

Baumann hat ein echtes Händchen dafür, die unterschiedlichsten Arten von Filmmusik zu dirigieren. Die Philharmoniker stürzen sich mit großer Begeisterung in die Werke, die oft von der großen europäischen Sinfonik geprägt sind. In Wild-West-Soundtracks wie John Barrys „Der mit dem Wolf tanzt“ oder Elmer Bernsteins „Die glorreichen Sieben“, die hier rasant galoppieren, hört man auch Dvoraks „Aus der Neuen Welt“ heraus. Bedrohliche Klangszenarien werden in „Matrix“ und „Terminator“ aufgebaut.

Schauspieler Mark Weigel schlüpfte in viele Figuren, spielte auf den Punkt. Und zum Abschluss gibt Dirigent Baumann den Blues Brother und spielt an der elektrischen Orgel ein furioses Solo, das ebenso gefeiert wird wie die Improvisationen an E-Gitarre oder Trompete. Die Philharmoniker spielen entfesselt, und mit „Mission Impossible“ und „Forrest Gump“ gibt es sogar noch zwei Zugaben.