Wie hängt man eigentlich ein Bild auf, wenn der Nagel nicht in die Wand will? Ist der eindeutige Riss im Waschbecken doch nur ein Haar oder ist es normal, dass die Trennwand nicht bis zur Decke reicht? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Renovieren und Heimwerken, beantwortete Comedian Ralf Schmitz am Samstag zur Premiere seines neuen Bühnenprogramms „Aus dem Häuschen – Wer Handwerker hat, braucht keine Feinde mehr“ im Theater am Marientor.
Zwischen Umzugskartons mit Aufschriften wie „Geschenke Mama“ oder „Kabuff“, Bauzaun, Toilettenschüssel und dem gemütlichen Sessel seiner Tante läutete Schmitz den Abend ein. Bereits nach seiner Begrüßung machte sich er auf den Weg in die erste Reihe und fragte die Duisburger nach ihren Erfahrungen mit hauseigenen Renovierungsarbeiten. Mit improvisierten Gags, die gerne auch einmal auf Kosten der Zuschauer gingen - „Nennt mir ein Gefühl! Wollust? Ach, da hat wohl jemand Abitur!“ - hatte Schmitz die Lacher binnen Sekunden auf seiner Seite. Generell trug das Publikum aktiv zur Belustigung bei. Insgesamt vier Mal holte Schmitz Besucher auf die Bühne, sei es um einen Besuch beim Metzger mal erregt, mal „aggro“, darzustellen, sich im Büro der CIA durch die Genres zu singen oder, um den Dachschaden in seinem Haus auf Deutsch und „Kaputtschisch“ darzustellen. Letzteres ist eine Sprache, in die Schmitz verfällt, wenn mal wieder alle Haushaltsgegenstände den Geist aufgeben.
Doch der umherwirbelnde Zappelphilipp berichtet auch von eigenen Eskapaden mit Handwerkern. Seine Hassliebe zu Installateuren, Maurern und Co. veranschaulichte er an unglaublich witzigen, aber betont echten Beispielen. So erfährt das Publikum von einem Handwerker, der ein kaputtes Waschbecken angebracht hat. „Das ist kein Riss. Hat der bestimmt 10 Mal gesagt“, regte sich Schmitz lachend auf. „Meint der doch allen Ernstes, das wär’ ein Haar, was man da eingebrannt hätte!“, sagt er über den einzigen Vorfall, der ihn fast zur Weißglut gebracht hätte.
Auch die sogenannten „Verkäufertierchen“ im Baumarkt bekommen ihr Fett weg. Schmitz hat sie so getauft, da sie ihn an die Big Five einer Safaritour erinnern. Scheue Tiere, die man nur selten zu Gesicht bekomme. Wenn er dann mit seinem Einkaufswagen versucht, ein „Tierchen“ zu erwischen, gibt er dem Publikum einen Tipp: „Nehmt ein junges Tierchen, das noch keine Ahnung hat, oder ein altes, das nicht mehr schnell genug wegkommt.“
Schmitz schafft es am Ende sogar mit eher stilleren Improvisationspartnern seinem Publikum einen lustigen Abend zu verschaffen. Zugabe und stehende Ovationen.