Duisburg. Duisburg bekommt ab dem Schuljahr 2015/2016 eine der neuen NRW-Sportschulen. Im Schulverbund von Steinbart-Gymnasium, Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen und der Gesamtschule Meiderich sollen junge Leistungssportler gefördert werden. In den Klassen steht dann mehr Sport auf dem Stundenplan.

Duisburgs Schüler werden sportlicher. Vorausgesetzt, sie gehen auf das Steinbart-Gymnasium, die Gesamtschule Meiderich oder die Lise-Meitner-Gesamtschule. Denn mit Beginn des nächsten Schuljahres dürfen sich alle drei Schulen als Schulverbund „Sportschule“ nennen. Das haben jetzt das NRW-Schul- und das NRW-Sportministerium mitgeteilt.  Der Schulverbund ist der Größe Duisburg geschuldet. Den Schulen erschien es sinnvoll mit diesem Angebot sowohl im Westen und im Norden als auch in Mitte/Süd vertreten zu sein. „Zumal es zwischen uns auch eine enge Kooperation gibt“, begründet der Leiter der Lise-Meitner-Gesamtschule, Klaus Stephan.

So eine Sportschule ist eine feine Sache für Bewegungstalente. Findet auch Sportministerin Ute Schäfer: „Hier erhalten sie optimale Rahmenbedingungen, um Schule und Leistungssport miteinander vereinbaren zu können. Das Ziel, insgesamt 18 Sportschulen in Nordrhein-Westfalen aufzubauen, ist damit erreicht.“

Schaffen die Viertklässler den Eignungstest sehr gut, können sie eine Sportklasse besuchen, in der nicht nur fünf Stunden Sport pro Woche auf dem Stundenplan stehen, sondern auch die unterschiedlichsten Sportangebote gemacht werden. Denn Duisburg will sich nicht auf eine Sportart konzentrieren, sondern für alle Sportarten offen bleiben.

Zwei der drei Schulen sind bereits Sport-Teilinternat

Obwohl es natürlich bereits jetzt Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen gibt. So arbeiten der MSV und die Gesamtschule Meiderich zusammen, der Wasserballverein ASCD ist mit dem Steinbart-Gymnasium verbandelt und die Handballer vom OSC Löwen Duisburg kooperieren viel mit der Lise-Meitner-Gesamtschule. Die beiden letztgenannten Schulen haben auch bereits ein Sport-Teilinternat. Da war die Bewerbung als Sportschule ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Mit der Sportschule sollen die jungen Bewegungstalente intensiver an den Leistungssport herangeführt werden und machen vielleicht eine Karriere. Wer weiß, vielleicht kommt in einigen Jahren ja ein Olympia-Sieger aus Duisburg, der vorher auf einer der drei Sportschulen war.

Doch auch die schulische Bildung soll nicht zu kurz kommen. Darauf legt naturgemäß Schulministerin Sylvia Löhrmann wert: „Engagement im Sport und eine gute Schulausbildung müssen kein Widerspruch sein, das zeigen die NRW-Sportschulen. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler ein fundiertes Ausbildungsniveau und damit Erfolg versprechende Berufsperspektiven.“

Die drei Schulen bekommen drei neue Sportlehrer

Die drei Duisburger Schulen erhalten für die Aufgaben drei zusätzliche Lehrerstellen. Gleichzeitig berät und unterstützt das Land die Schulen bei der Umsetzung und Zusammenarbeit mit den Sportfachverbänden und den Vereinen. Dabei werden nicht nur der Umfang und die Qualität des Sportunterrichts erhöht. Vermehrte Bewegungs- und Sportangebote außerhalb des Unterrichts sollen zudem positive Effekte für die Leistungsbereitschaft und Leistungsentwicklung erzielen. So soll jedes  Kind in der Lage sein, seine  Sportart erst einmal zu finden.

Ein wesentliches Element der Sportschule sind motorische Tests in den Jahrgangsstufen 4 und 7, verbindliche fünf Stunden Sportunterricht in der Woche in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 sowie eine gezielte durch Übungsleiter und Trainer unterstützte sportmotorische Grundausbildung im Unterricht. Ab der achten Klasse sollen die Kinder Leistungssportler in Absprache mit den Schulen dann vormittags bereits die erste Trainingseinheit absolvieren, um den Leistungssport weiter zu fördern.

In NRW gibt es bereits Sportschulen in Bochum, Bonn, Düsseldorf, Dormagen, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Leverkusen, Minden, Münster, Paderborn, Solingen und Winterberg.