Zu: „Zwangsarbeiter“.
Ich habe den Bericht „30 000 Zwangsarbeiter in Duisburg“ gelesen. Sofort war meine Erinnerung an den 14. Oktober hellwach. Ich war neun Jahre alt und habe die drei Angriffe noch voll im Kopf. Ich wohnte in Beeck und habe das Drama und die anderen Bombenangriffe nie vergessen. Es ist, als wäre es gestern gewesen.
Erst kam Voralarm, dann Vollalarm, dann Akutalarm und wenn die Werkssirenen noch kamen, dann war die Hölle los. Die Thyssen-Arbeiter mussten dann am Hochofen, in den Kokereien in Stellung gehen, denn dann kamen die Bomber im Tiefflug an. Ich wohnte auf der Hubertusstraße, die parallel an der Thyssenhütte lag, und konnte den vollen Krieg erleben. Das Eisenbahngeschütz fuhr vor und donnerte los, wir konnten es beobachten. Es lagen Piloten im Garten oder Flugzeugteile oder noch scharfe Bomben.
Ich habe noch die Zwangsarbeiter im Kopf. Wir Kinder waren an den Russen-Lagern und haben gesehen, wie oft diese Leute geschlagen wurden. In den letzten Kriegstagen sind sie teilweise ausgebrochen und durch die Ruinen geschlichen. Die Frauen hatten Angst, es war eine grausige Zeit.
Hans Hausmann