Duisburg.. Duisburger Züchter zeigen Tauben, Hühner, Enten und Gänse in großer Vielfalt. Die Schau in der Homberger Glückaufhalle findet statt an diesem Wochenende (11. und 12. Oktober). Der Sieger ist für die Geflügel-Preisrichter eine Taube mit biblischer Geschichte.
So schön können Nutztiere sein: Hähne mit tiefrotem Kamm und grünschillernden Schwanzfedern, Erpel mit bunter Federhaube auf dem Kopf, Tauben mit Model-Figuren – alles zu sehen bei der Niederrheinischen Rasse- und Ziergeflügelschau am Wochenende in der Homberger Glückauf-Halle.
Eine Hahnenschrei von rechts, ein Zwerghahnen-Kikeriki von links, ein Hennen-Gackern von vorn, wo ganz offenbar ein Ei gelegt wurde, dazwischen Gurren von Tauben, gekontert vom Pfiff einer exotischen Gans, eine Sinfonie vom Federvieh, zu erleben am heutigen Samstag, 10 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 11 bis 16 Uhr. Eintritt: ein Euro, Kinder frei.
Über 300 Taubenrassen
Drei Vereine für Rassegeflügelzüchter gibt es in Duisburg, je einer in Rheinhausen, Homberg und Buchholz mit zusammen rund 70 Mitgliedern. Sie zeigen, was ihre Zuchtbemühungen bewirkt haben, Preisrichter werfen ein strenges Auge auf jedes Tier, bewertet wird die möglichst vollständige Einhaltung der Rassestandards. Immerhin gibt es 180 anerkannte Hühnerrassen und die noch jeweils in diversen Farbschlägen sowie über 300 Taubenrassen, auch wieder vielfältig in den Farben.
Bestes Tier in diesem Jahr ist eine Damascener-Taube, einziger Kandidat in der Halle mit der Top-Note „vorzüglich“. Gezüchtet hat sie Bernd Schmidt aus Buchholz. Eine solche Taube, sagt Marc Schaltmann, Vorsitzender der Homberger Züchter, soll einst den Ölzweig zur Arche Noah gebracht haben. Schöne Geschichte, schönes Tier.
Kleine Chabos aus Japan, die grüne Eier legen
Keine Geschichte ist die Sache mit den Zehen der Seidenhühner. Die Vögel mit den ultrafeinen Federn haben davon nämlich fünf, alle anderen nur vier. Und eine Geschichte dazu gibt’s auch von Schaltmann. Gaukler hätten die Tiere aus Asien, die schon Marco Polo in seinen Reisebeschreibungen erwähnt haben soll, vor Jahrhunderten den leichtgläubigen Menschen als Kreuzung von Huhn und Hase verkauft. Kein Zweifel an der zoologischen Einordnung erlaubt ein paar Gehege weiter ein männliches Tier der Rasse Deutsches Lachshuhn.
Bis zu vier Kilogramm bringt ein ausgewachsener Hahn auf die Waage – ein ausgesprochener Prachtkerl stellt sich stolz in Homberg zur Schau. Weiterhin zu sehen sind unter anderem kleine Chabos aus Japan, Araucana, die grüne Eier legen, weiße Sussex-Hühner mit schwarzem Hals und Schwanz, Rothalsgänse aus der Tundra und in der Abteilung der Jungzüchter Ostfriesische Zwergmöven, bei denen es sich auch um Hühner handelt.
Und falls der Ausstellungsbesuch Spaß am Züchterhobby auslösen sollte, gibt’s auch jede Menge Informationen. Was man dafür braucht? „Ein bisschen Platz und Zeit“, sagt Schaltmann.