Duisburg. .

Der Duisburger Jugendring fürchtet einen „Dammbruch in der Jugendarbeit“ der Stadt, da es inzwischen „keine Tabus mehr bei den verzweifelten Kürzungsplänen der Stadtverwaltung zu geben scheint.“

So beklagt Jugendring-Vorsitzender Pascal Rusche, dass die Förderung der Jugendarbeit bereits jetzt von den Zielen der Jugendhilfeplanung abweiche. „Den Verbänden und Trägern fehlt Planungssicherheit, weil die Stadt keine Jahresförderbescheide ausstellt“, so Rusche.

Bereits seit Jahren stiegen die Kosten – nur die Förderung nicht. „Träger können Mitarbeiter aufgrund von Lohnkostensteigerungen nicht mehr finanzieren. Nun stehen zwei städtische Jugendzentren und zwei Jugendzentren in freier Trägerschaft auf der Kürzungsliste der Stadtverwaltung. Das ist ein Tabubruch“, so Rusche. Es drohten auch weitere Schließungen von Trägern, wenn die Jugendarbeit unsicher bleibe.

Doch: Die die Jugendarbeit sei eine bundesgesetzliche Pflichtaufgabe, sagt Jugendring-Geschäftsführer Christian Ladda. Trotzdem werde Jugendarbeit seitens der Kämmerei als „freiwillige Leistung“ betrachtet und in Duisburg nicht bedarfsgerecht gefördert. Der Förderbedarf der Jugendarbeit werde im Jugendhilfeplan für jede Legislaturperiode festgelegt. Der Jugendring frage sich nun, warum man mit dem Jugendamt seit Jahresbeginn intensiv an der Novelle des Jugendhilfeplans arbeite, wenn der Plan schon vor Beratung beziehungsweise Verabschiedung offenbar Makulatur ist.

„In Duisburg wird Jugendarbeit nicht nach Bedarf geplant und gefördert, obwohl dies gesetzliche Vorschrift ist, sondern nach Kassenlage. Und die Kassenlage ist so dramatisch, dass die Bestandserhaltung in Duisburg schon als Erfolg gilt“, meint Ladda.

Einen Hoffnungsschimmer gebe es aber: „Wir sind erfreut, dass die SPD deutlich gemacht hat, vom Kahlschlag in der Jugendarbeit abzusehen. Wir hoffen allerdings, dass die Politik auch von der Brandrodung absieht: Denn brennt der erste Baum, geht der ganze Wald schnell in Flammen auf“, so Rusche.