Aus dem Herzensanliegen von Generalintendant Christoph Meyer, der seit seinem Amtsantritt bei der Deutschen Oper am Rhein vor fünf Jahren aufs junge Publikum zielt, ist ein Erfolgsprojekt geworden – künstlerisch, aber auch in Zahlen. Dass allein in der letzten Spielzeit 36 000 Kinder und Jugendliche in Duisburg und Düsseldorf Musiktheater-Produktionen erlebt haben, spricht für sich. Sie erleben große Oper, also anspruchsvolle Musik, erstklassige Sänger, kluge Inszenierungen, aufwändige Bühnenbilder – eben den ganzen Zauber, den Theater entfalten kann. Nach „Robin Hood“, „Der gestiefelte Kater“, „Die Nachtigall“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“ stand in der vergangenen Spielzeit mit dem „Mädchen, das nicht schlafen wollte“ die erste Uraufführung auf dem Programm. Die Zusammenarbeit mit den Theatern Dortmund und Bonn ermöglicht es, weiterhin Auftragskompositionen zu vergeben und damit das schmale Repertoire „Familienoper“ zu erweitern. In dieser Saison konnten die Rechte zur Vertonung von Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ gesichert werden, die am 26. Februar uraufgeführt wird. Sie erlebt wie alle Familienopern zuvor in Duisburg ihre Premiere.
„Ronja Räubertochter“ bildet auch einen Schwerpunkt der Musiktheater-Pädagogik. Dass die Abteilung Junges Publikum in dieser Spielzeit nach dem Abschied von Karoline Philippi und Maike Fölling gleich mit einem dreiköpfigen Team besetzt werden kann, verdankt die Rheinoper einem Mäzen, der die Kosten für die zusätzliche Stelle übernimmt. Mit Leiterin Anna-Mareike Vohn wollen Krysztina Winkel und Anja Fürstenberg die erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Die wird weiter entwickelt werden in Richtung praktische Arbeit. Zum Beispiel gibt es das Projekt „Collagen zu Ronja Räubertochter“ für Kinder ab acht Jahren. Lehrer oder Gruppenleiter können kostenlose Workshops vereinbaren, in denen sich die Teilnehmer von Januar bis Juni 2015 mit der Oper auseinandersetzen: In einer Komponistenwerkstatt, einer Tanzgruppe, einer Bühnenbild- oder Kostümgruppe entwickeln sie unter professioneller Leitung eigene Ideen und bringen sie zur Aufführung. Informationen dazu gibt es im Spielplan, in der Broschüre „Junges Publikum“ und online über www.operamrhein.de.
Außerdem soll die pädagogische Arbeit stärker auch den Ballett-Produktionen gelten. „Und wir wollen in Duisburg mehr in die Stadtteile gehen“, so Anna-Mareike Vohn.
Zwei Projekte, die die Breite der Nachwuchsarbeit zeigen: Am Sonntag, 12. Oktober, sind um 18.30 Uhr in der Vorstellung von „Gegen die Wand“ wieder „Operntester“ im Publikum – 300 junge Leute von 16 bis 25 sind inzwischen als „Tester“ registriert. Und am 24. Oktober ist um 11 Uhr im Opernfoyer eine Neueinstudierung der „Zauberflöte für Kinder“ zu sehen.