Duisburg. Das Wal- und Delfinschutzforum wirft dem Zoo Duisburg bei der Haltung der Großen Tümmler immer wieder Medikamentenmissbrauch vor. Um dies zu untermauern, klagt das WDSF auf Einsicht in die Behandlungsdaten der Tiere. Der Zoo verweigert das bislang. Mitte Oktober wird ein Gericht darüber entscheiden.

Der Streit zwischen dem Duisburger Zoo und Jürgen Ortmüller vom Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) geht in die nächste Runde. Mitte Oktober muss das Verwaltungsgericht in Düsseldorf klären, ob die Daten, die der Tierpark am Kaiserberg über den Gesundheitszustand der Großen Tümmler veröffentlicht, ausreichen oder nicht. Vor zwei Jahren hatte Ortmüller die Offenlegung der tiermedizinischen Berichte gefordert - der Zoo lehnte dies jedoch bislang ab. Ebenso die Auswilderund der Tiere und Schließung des Delfinariums.

Erst vergangene Tage hatte der Duisburger Zoo eine neue Internetseite aktiviert, auf der auch Informationen über den Gesundheitszustand der Duisburger Delfine zu finden sind. Aus Sicht des Delfinschützers Ortmüller ein "kläglicher Versuch, um Transparenz in die katastrophalen Haltungsbedingungen der Delfine zu bringen". heißt es in einer Pressemitteilung des WDSF.

Vorwürfe gegen ehemaligen Duisburger Zoo-Tierarzt

Schon seit Längerem unterstellt Ortmüller den Tierärzten und Pflegern im Delfinarium, die Tiere mit Antibiotika und Psychopharmaka "vollzupumpen". Pikant sei deshalb die "reduzierte Veröffentlichung der tiermedizinischen Berichte auf der neuen Delfinarien-Homepage erst ab Anfang 2008", so Ortmüller. Dabei erhebt der Hagener insbesondere Vorwürfe gegen den ehemaligen Duisburger Zoo-Tierarzt Manuel Garcia Hartmann, gegen den 2011 wegen angeblicher fortgesetzter Tielquälerei in der Schweiz ermittelt wurde.

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Dieses Verfahren, kontert der Duisburger Zoo-Chef Achim Winkler, wurde von der Justiz eingestellt. "Wie auch Herrn Ortmüller bekannt, wurden alle Anschuldigungen abgewiesen und Herr Hartmann frei gesprochen", erklärte Winkler auf Nachfrage der Redaktion. Ortmüller und auch anderen Tierschützern wirft der Zoo-Direktor immer wieder Stimmungsmache mit falschen Informationen vor.

Verhandelt wird in dem Rechtsstreit am Freitag, 17. Oktober, um 9.30 Uhr in Saal III (Raum 240) des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts. (mawo/we)