Duisburg kann sich bei Mario Draghi bedanken. Der Präsident der Europäischen Zentralbank hatte Anfang September den Leitzins auf ein historisches Tief von 0,05 Prozent gesenkt. Daraufhin hat auch der Kämmerer den Zinsbedarf für Investition und die 1,7 Milliarden Euro Altschulden angepasst: Das spart der Stadt im kommenden Jahr die stolze Summe von 35,26 Millionen Euro. Zuvor lag das Finanzloch für 2015 bei 48,6 Mio Euro: Nicht auszudenken, was dann noch auf der Streichliste stehen würde.
Gleichzeitig ärgert sich der Kämmerer über ausbleibende Versprechungen des Bundes: „Die Koalitionäre in Berlin haben die eigentliche fest versprochene Entlastung der Kommunalhaushalte im Kern auf die Zeit nach 2018 vertagt“, kritisierte Peter Langner in seiner Etatrede. Nur 8 statt 30 Mio Euro Entlastung würden in Duisburg bislang ankommen. Auch OB Sören Link schimpfte in Richtung Berlin: „Es kann nicht sein, dass sich der Finanzminister für eine schwarze Null bei der Neuverschuldung feiern lässt und die Kommunen gleichzeitig aus dem letzten Loch pfeifen“.