Duisburg-Rheinhausen.. Die aus Süddeutschland stammende Straßengang United Tribuns drängt weiter ins Revier. In Rheinhausen wollte die im Rotlicht-Milieu aktive Gang am Wochenende ihr Clubheim eröffnen, das Lokal war aber vorher versiegelt worden. Weshalb die Stadt Duisburg die Eröffnungsparty der Gang untersagte.

Bis zur Holztür mit Glaseinsatz geht’s drei Stufen rauf. Wer durch die Scheibe schaut, sieht das, was man im Innern einer Kneipe eben vermutet: Getränkekisten, Bar, Stühle, Tische. An der Tür klebt ein Schild mit dem Hinweis, der Eintritt sei nur Clubmitgliedern und geladenen Gästen gestattet. Darunter ist der Name des Inhabers aufgedruckt. Ein Stück daneben findet sich das Siegel der Stadt Duisburg. Das Bürger- und Ordnungsamt hat das offenbar als neues Vereinsheim der Straßengang United Tribuns vorgesehene Lokal an der Rheinhauser Elisabethstraße geschlossen.

Was ist das für eine Gruppe, die sich in Rheinhausen niederlässt? Einträgen im Internet zu Folge ist United Tribuns eine Vereinigung aus Bodybuildern, Kampfsportlern und Türstehern. Gegründet worden sein soll sie im Jahr 1994 in Baden-Württemberg vom ehemaligen bosnischen Boxer Almir Ćulum.

Treffen in Rheinhausen endete mit 51 Platzverweisen

Im Umfeld der United Tribuns ist von Polizeiseite immer wieder von Auseinandersetzungen mit den Rockern der Hells Angels die Rede. Das seit Ende vergangenen Jahres an der Lothringer Straße in Oberhausen angemietete Ladenlokal hat die Straßengang laut Informationen der Redaktion inzwischen wieder verlassen. Rund 50 Mitglieder soll die Gruppe in Oberhausen gehabt haben.

Stadt Duisburg nennt Gründe für Versiegelung des Lokals

Warum ist die Gaststätte an der Elisabethstraße von der Stadt Duisburg geschlossen worden? Die Verwaltung antwortete schriftlich auf die Anfrage der Redaktion: „Der Betriebsinhaber kann sich nach den hier vorliegenden Erkenntnissen derzeit nicht um seinen Betrieb kümmern. Eine Aufforderung zur Vorsprache blieb bisher unbeantwortet.

Bei dem vermutlich für diesen Betrieb verantwortlichen Beschäftigten (Stellvertreter) zweifelt die Stadt dessen Eignung an, im Sinne des Gaststättengesetzes das Lokal den Regeln entsprechend führen zu können. Gegen ihn gab es laut Stadt diverse Straf- und Ermittlungsverfahren. "Aus diesen Gründen wurde der Betrieb durch das Bürger- und Ordnungsamt am 26. September zwangsweise geschlossen (versiegelt)“, so die Antwort der Stadt. Bis zu der Polizeiaktion am Samstag war es aus Sicht des Ordnungsamtes rund um das Gebäude ruhig, schreibt die Stadt.

Hier kommt niemand mehr rein. Die Stadt hat die Kneipe versiegelt.
Hier kommt niemand mehr rein. Die Stadt hat die Kneipe versiegelt. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Ob und wann das Siegel möglicherweise wieder verschwindet, ist derzeit unklar. Ebenso wie das weitere Vorgehen der United Tribuns. Der auf dem Türschild als Inhaber genannte Mann kam der Bitte um einen Rückruf bislang nicht nach.

Satudarah hat Clubheim in Rheinhausen aufgegeben

Wie steht es insgesamt um die sogenannte Rocker-Szene im Duisburger Westen? Der niederländische Club „MC Satudarah“ hat seine Räume an der Friedrich-Ebert-Straße laut eigenen Angaben verlassen, die Schilder sind inzwischen verschwunden. Rund um das von dem Club gekaufte Haus an der Duisburger Straße, so sagen es Stadt wie Polizei, seien aktuell keine Aktivitäten zu beobachten. „Für den Betrieb an der Duisburger Straße wurde keine Gaststättenerlaubnis erteilt“, schreibt die Stadt. Die Polizei hat laut eigener Aussage sämtliche Gruppen von Satudarah und den Bandidos bis zu den Hells Angels oder Gremium MC im Blick (siehe auch Info-Box).