Duisburg. Alle Busse und Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG sind jetzt mit Videokameras ausgestattet. Das schafft Sicherheit bei den Fahrgästen und zahlt sich aus: Die Vandalismusschäden sind deutlich zurückgegangen.

Zerkratzte Scheiben, demolierte Fahrkarten-Entwerter, zerschlitzte oder sogar heraussgerissene Sitze: Vandalismus, aber auch Pöbeleien und Attacken ärgern die DVG und verängstigen Fahrgäste. Deshalb hat das Verkehrsunternehmen alle Busse und Bahnen mit Videokameras ausgerüstet. Mit Erfolg: Nach einer aktuellen Zwischenbilanz sind die Vandalismusschäden um rund 60 Prozent zurückgegangen.

Das bessert nicht nur das Image der DVG, sondern spart Geld: Rund 350 000 Euro verschlangen die Reparaturen nach den Schäden in den Werkstätten, nun können rund 200 000 Euro weniger in den Büchern stehen. Die insgesamt 1,2 Millionen Euro für die installierte Überwachungstechnik rechnet sich also. „Jeder einzelne Cent ist hier gut investiert“, freut sich Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG.

Blackbox speichert 72 Stunden

Mittlerweile sind alle 116 Busse und 64 Straßenbahnen mit Video-Kameras ausgerüstet. Das soll bei den Fahrgästen das Sicherheitsgefühl stärken und Täter abschrecken; klare Botschaft: Sie werden gefilmt. Die Kameras speichern die Daten in einer Blackbox und das Material wird nach 72 Stunden durch aktuelle Aufnahmen überspielt, sofern sie nicht zur Beweissicherung entnommen und Polizei oder Gerichten übergeben werden. „Wir sind uns der Sensibilität durchaus bewusst“, verweist Wandelenus darauf, dass das Konzept mit dem Datenschutzbeauftragen des TÜV abgestimmt wurde.

In den Standardbussen der DVG sind je vier Kameras installiert, in den Gelenkbussen sind es sechs. In den Straßenbahnlinien 901 und 903 überwachen sechs Kameras das Geschehen, in den Wagen der Linie U 79 sind sieben Videoanlagen an der Fahrzeugdecke installiert. Zusätzliche sind alle Haltestellen mit Kameras ausgestattet.

Sind Randalierer oder Gewalttäter am Werk, kann der Fahrer per Knopfdruck auch die Aufzeichnung markieren und sichern. Zusätzlich geht ein Notruf-Signal an die DVG-Leitstelle, die dann die Polizei alarmiert. In den Straßenbahnen können Fahrgäste überdies über Not-sprecheinrichtungen den Fahrer kontaktieren.

Die Video-Überwachung hat schon manchen Tätern „Besuch“ der Polizei eingebracht und Beweise für Ermittlungen geliefert. „Die Polizei fordert oft Datenträger an und hat schon etliche Täter dadurch überführt“, berichtet DVG-Pressesprecherin Anamaria Preuss. Gerade bei Anzeigen wegen Pöbeleien helfen die Videoaufzeichnungen. 2013 übergab die DVG in 86 Fällen die Blackbox-Daten an die Polizei, in diesem Jahr sind es bis jetzt schon 67 Fälle.