Duisburg. . Die große Aufgabe „Integration“ gehen die Arbeiterwohlfahrt und die Caritas-Sozialdienste ab jetzt gemeinsam an. Duisburg ist mit rund 150.000

Duisburg ist eine Einwandererstadt. Hier leben rund 150 000 Menschen mit Migrationshintergrund, das macht etwa ein Drittel der Stadt-Bevölkerung aus. All diese Leute waren mal neu in Deutschland, neu in Duisburg. In der ungewohnten Umgebung brauchen auch heute mehr und mehr Einwanderer Hilfe beim Einleben. Dabei helfen ab jetzt die Arbeiterwohlfahrt und die Caritas-Sozialdienste gemeinsam.

Beide Wohlfahrtsinstitutionen schließen sich zusammen, um eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ anzugehen. Dabei stehen ihnen häufig bürokratische Hürden im Weg: „Zuwanderer aus dem EU-Ausland bekommen in Deutschland kaum finanzielle Unterstützung, sie gelten nach dem Gesetz als integriert“, sagt Caritas-Vorstand Thomas Güttner. Dann müssen die Berater gemeinsam mit den Klienten einen Plan entwickeln, wie Deutsch-Kurse bezahlt werden können, wo Arbeit zu finden ist und wie Kinder in Deutschland an Schulen angemeldet werden. Das gilt zum Beispiel für die Einwanderer aus Ländern wie Rumänien und Bulgarien, die den Großteil der Einwanderungen der letzten Jahren ausmachen. „Besuchen Sie uns mal in AWO-Centern in Marxloh oder Hochfeld. Da ist den ganzen Tag über richtig was los“, verbildlicht Geschäftsführer Karl-August Schwarthans die Situation.

Beiden Männern ist vor allem wichtig, dass in Zukunft die gesamte Stadt an der Integrationsaufgabe gemeinsam arbeitet: „Wir brauchen endlich eine Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit. Das wäre die Aufgabe des kommunalen Integrationszentrums“, mahnt Schwarthans.

Eine echte Verpflichtung

Eine solche Kooperation, wie sie AWO und Caritas nun eingegangen sind, würde mehr Verbindlichkeit in die Beratung bringen. „Der Vertrag ist eine Verpflichtung, der einen echten Handlungsleitfaden vorgibt, an dem sich alle Angestellten bis zu den Chefs hin zu halten haben“, verspricht Güttner. Auf diese Weise glauben beide, den Zuwanderern am besten zu helfen, sich in Deutschland zurecht zu finden.

Dazu ist bei den Beratern viel Idealismus nötig, oft arbeiten sie über ihre Arbeitszeit hinaus. Deswegen hat die AWO nun ein Beratungslimit von 20 Minuten eingerichtet. Schwarthans: „Das können wir aber häufig nicht einhalten. Wir wollen das aber sowohl zum Schutz unserer Angestellten und auch dem der Klienten einhalten.“