Geschockt zeigt sich die DGB-Vorsitzende Angelika Wagner von den Tumulten bei der Bürgerinformation zur Landesasyleinrichtung im St. Barbara-Hospital am Freitag. „Wir werden Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Not fliehen müssen, bei uns willkommen heißen“, hält sie den vielfachen rechten und ausländerfeindlichen Parolen entgegen.
Die Bilder, die nach den Tumulten in Neumühl zu sehen waren, hätten sie „erschrocken“, so Wagner. Gegen Vorurteile und Stimmungsmache von Rechts müssten die vielfältigen guten Beispiele von Willkommenskultur, die es in Duisburg bereits gebe, ausgebaut und intensiviert werden. „Deswegen richtet sich auch der Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage in diesem Jahr an Menschen, die sich besonders für asylsuchende Menschen in unserer Stadt einsetzen“, so Wagner. Sehr viele Duisburger engagierten sich bereits für die Aufnahme von Flüchtlingen: „Spielzeuge, Kleidung, Möbel werden gespendet und Unterstützungsangebote vor Ort in den Unterkünften gemacht. Das ist Duisburg.“
Für den Duisburger Flüchtlingsrat lassen die Reaktionen am Neumühler Gemeindezentrum – angestachelt und offen durch Pro NRW-Mitglieder angefeuert – „das Schlimmste befürchten“. Er fordert, dass von Anfang an bei einer Unterbringung dort Sicherheit und eine engmaschige Betreuung der Flüchtlinge gewährleistet sein muss. „Alle menschlich und demokratisch gesinnten Duisburger sollten ihre Kräfte bündeln, um zu zeigen, dass diese Stadt anders ist, toleranter und weltoffener, als einige Hetzer und Verhetzte zeigen“, heißt es in einer Erklärung. Der Flüchtlingsrat lädt gleich heute zu einer Veranstaltung, auf der über Formen der Willkommenskultur und über die Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert werden soll: Treff ist ab 19 Uhr im Gemeindesaal der Evangelischen Gemeinde Pauluskirche, Paulusstraße 28-30, in Hochfeld.