Duisburg. Um das in Duisburg abgesagte Kunstwerk „Totlast“ im Rahmen der Ruhrtriennale gibt es neuen Ärger. Der Künstler Gregor Schneider ist empört: Von einer Einladung nach Duisburg, um nachträglich die Wogen zu glätten, weiß er nichts. Kulturdezernent Thomas Krützberg hat kürzlich das Gegenteil behauptet.

Neuer Ärger um die von Oberbürgermeister Sören Link im August abgesagte Kunstinstallation „Totlast“ am Lehmbruck-Museum, die eine der Höhepunkte der Ruhr-Triennale hätte sein sollen. Empört reagiert der Künstler Gregor Schneider nun auf die Ankündigung von Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg, dass es ein Treffen zwischen dem OB und Schneider geben soll.

Im Kulturausschuss hatte Krützberg am Montag versucht, die Wogen nach dem Kulturstreit um die Absage zu glätten und berichtet, dass für die Zeit nach den Herbstferien ein Termin mit Schneider vereinbart worden sei. Was den Künstler auf die Palme bringt: Von der Einladung weiß er nämlich nichts.

Keine Nachricht von der Stadt Duisburg

„Ich habe bisher nicht mit Herrn Krützberg gesprochen oder ihn persönlich getroffen“, schreibt Schneider der WAZ-Redaktion. „Auch mein Brief-Postfach war heute leer. Im Zeitalter von Internet sollte es möglich sein, mit jemanden Kontakt aufzunehmen. Wenn man es denn will. Es gibt also bisher keinen Kontaktversuch durch Herr Krützberg oder den OB. Und somit keinen Besuchstermin.“

Dass nun in dem Ausschuss anderes „behauptet wird, ist schon komisch“, so Schneider weiter. Er sei jetzt viel beschäftigt und könne sich nicht „ständig mit den Falschmeldungen der Stadt Duisburg beschäftigen“. Auch seine Briefe an den OB seien unbeantwortet geblieben, beklagt er.

Bedenken wegen der Loveparade

Dem Kulturdezernenten Krützberg wirft Schneider vor, dass dieser bei keinem der offiziellen Termine zu seiner geplanten ­Rauminstallation, etwa der Präsentation der Entwürfe, anwesend gewesen war. Krützbergs Hinweis, dass für die Raumskulptur kein bewilligungsfähiger Bauantrag vorgelegen habe, bezeichnet Schneider als „mehr als dubios“. Wie berichtet, hatte es Bedenken des Bauordnungsamtes an der auch mit Raumängsten arbeitenden Installation gegeben, Link hatte sie aber letztlich dann mit Bedenken wegen der Loveparade gegenüber Triennale-Intendant Goebbels abgesagt.

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Schneider verweist auf Mails aus dem Juni an Museumsleiterin Söke Dinkla und den Oberbürgermeister, in denen er sich bereit erklärt hatte, „gerne weitere Änderungen“ an der Ausstellung vorzunehmen, „um den Vorschriften des Bauordnungsamtes nachzukommen“ und anbot nach Duisburg zu kommen, um „in enger Absprache“ an dem Vorhaben zu arbeiten. Es wäre „sehr enttäuschend“, wenn keine Ausstellung stattfinden würde, schrieb Schneider damals.

Aus dem Schriftwechsel geht auch hervor, dass Museumsleiterin Dinkla Schneider Konzessionsbereitschaft bescheinigte und sich vergeblich um die Realisierung der Raumskulptur gerade zur jetzigen Zeit bemüht und eingesetzt hatte.