Duisburg. Zumindest für die Belegschaft der A2 Autowelt ist es eine gute Nachricht, doch ein gutes Dutzend Kunden muss weiter ums Geld zittern: Das am 11. Juli in die Insolvenz geratene Autohaus, mit Standorten Meiderich und Ruhrdeich, wird nach Worten des Insolvenzverwalters auf jeden Fall weitergeführt.
Dies erklärte gestern Insolvenzverwalter Stefan Hahn auf Nachfrage der NRZ. So habe die VW-Leitung in Wolfsburg ihm gegenüber die Absicht bekundet, die beiden Standorte in Duisburg mit einem neuen Partner als Händler weiterzuführen.
Formell, so Hahn, werde am 1. Oktober das Insolvenzverfahren für das Autohaus eröffnet, das ja seinerseits im Jahr 2011 aus der Insolvenz des Traditionshauses VW-Röchling hervor gegangen war. Heute sind nach Auskunft von Hahn an beiden Standorten 135 Mitarbeiter beschäftigt. Für sie, wie auch für die Kundschaft des Autohauses, soll es aber im Herbst eine Zukunft geben. Er habe derzeit zwei Interessenten in der engeren Auswahl. In etwa vier Wochen werde dazu eine Entscheidung fallen.
Schwarze Zahlen geschrieben
Nach seinen Worten habe die alte Duisburger A2-Autowelt-Geschäftsführung zu keinem Zeitpunkt mit dem allerdings schwierigen Autogeschäft schwarze Zahlen geschrieben. Vom ersten Tag des Betriebes habe dieser Standort Duisburg pro Monat 200.000 Euro Verluste eingefahren, im Jahr ein Minus von 2,4 Millionen Euro .
Mit der Insolvenz ist aber offenbar nicht nur die alte Geschäftsführung, sondern eine bislang unbekannte Anzahl von Kunden mit unter die Räder geraten. Bei der NRZ meldete sich gestern ein VW-Besitzer aus Dinslaken, der im Mai dieses Jahres seinen Wagen in Meiderich zur Inspektion gegeben hatte. Für die Dauer der Arbeiten hatte er sich einen Mietwagen von „A2“ geben lassen und diesen dann später auch alles bezahlt.
Ein Leihwagen, zwei Rechnungen
Jetzt flatterte ihm aber eine zweite Rechnung für den Mietwagen ins Haus, dieses Mal ausgestellt von dem Autoverleiher Enterprise. Was war passiert? Offenbar hatte „A2“ das Geld ihres Kunden nicht (rechtzeitig) an den Autoverleiher ausgezahlt und es ist dann am 11. Juli 2014 in die Insolvenzmasse geraten.
Insolvenzverwalter Hahn bestätigt: „Ja, es gibt tatsächlich einige solcher bitterer Fälle . Es gibt sogar Kunden, die ihren Gebrauchten in Zahlung gegeben haben, dann aber keinen Neuwagen mehr bekommen haben.“ Das Geld ist futsch. Da stehe der Kunde sehr schnell „im kurzen Hemd“.
Solche Fälle seien leider sehr typisch bei Autohaus-Insolvenzen. Diese konkreten Fälle indes könnten aber erst dann abgearbeitet werden, wenn im Herbst die Fortführung des Betriebes abgesichert sei.